• 25.07.2003 10:22

  • von Marco Helgert

Dennis: "Es war ein fantastisches Rennen"

Auch McLaren-Teamchef Ron Dennis nimmt die Veranstalter von Silverstone in Schutz - Störenfriede wird es immer geben

(Motorsport-Total.com) - Für McLaren-Teamchef Ron Dennis war der Großbritannien-Grand-Prix durchaus ein Wendepunkt der Saison, denn Ferrari war in Silverstone in der Lage, aus eigener Kraft zurückzuschlagen. Zurückzuführen sei dies auf die verbesserten Bridgestonereifen. "In den ersten Runden hatten wir immer Graining, daher haben wir auch eher gestoppt als Barrichello, um diese Phase hinter uns zu bringen, bevor er an die Box kam", erklärte Dennis in einem 'Autosport'-Interview.

Titel-Bild zur News: McLaren-Teamchef Ron Dennis

McLaren-Teamchef Ron Dennis: "Es kann jederzeit wieder passieren"

Ausgereicht hat es nicht, denn Barrichello "war etwas zu schnell" für McLaren und konnte Kimi Räikkönen wieder einfangen, der am Ende durch einen Fehler noch den zweiten Rang verlor. "Seine Bremse hat blockiert", so Dennis über den Vorfall. "Es könnte durch äußere Umstände verursacht worden sein, aber er hat nichts von Öl berichtet."

Keine Strecke ist vor Störenfrieden gefeit

Wie viele seiner Kollegen glaubt auch der Englänger nicht daran, dass die Veranstalter des Rennens eine Mitschuld daran tragen, dass der selbsternannte Priester Neil Horan in der zwölften Runde die Piste stürmen konnte. "Bei jedem Rennen ist man anfällig für Leute, die wissen, dass dies eine Plattform für ihren Extremismus sein kann", so Dennis. "Das ist bereits bei Pferderennen aber auch in Hockenheim passiert."

Doch auch wenn jede andere Strecke von einem ähnlichen Vorfall getroffen werden kann, so könnte es für Silverstone besonders dramatische Auswirkungen haben, denn das Rennen steht ohnehin in der Kritik. "Es kann jederzeit, überall und bei jedem Rennsport wieder passieren", nahm der McLaren-Teamchef Silverstone in Schutz. "Aber es war ein fantastisches Rennen, und das sollte nicht von solchen Dingen überschattet werden."

Der McLaren MP4-18 könnte noch zum Einsatz kommen

Eine Vorentscheidung in der Meisterschaft war Silverstone nach Dennis' Aussage jedoch nicht: "Es wird eine enge Weltmeisterschaft werden, die vom Ankommen dominiert werden wird. Es ist wichtig, bei den nächsten Rennen das Ziel zu erreichen. Man verliert so viele Punkte, wenn man das nicht schafft, dass das Erreichen des Ziels die höchste Priorität genießt."

Auch das ins Stocken geratene Projekt des MP4-18 ist bei McLaren noch lange nicht abgeschrieben. Das neue Auto stehe kurz vor einem möglichen Einsatz. "Wir werden das von Fall zu Fall entscheiden", so Dennis. "Wenn sich die Meisterschaft an einem Punkt anders entwickelt als wir es erwarten, dann könnte das unsere Entscheidung beeinflussen. Das Hauptziel ist es, in den Rennen das Ziel so konkurrenzfähig wie möglich zu erreichen, und wir haben ein Auto, das Rennen gewinnen kann."