Bridgestone: Alle Teams werden gleich behandelt
Hisao Suganuma nimmt Stellung zu den letzten Anschuldigungen und erklärt, was Ferrari den anderen Bridgestone-Teams voraus hat
(Motorsport-Total.com) - Während die Michelin-bereiften Teams derzeit keinen Grund zur Klage haben, erklärten verschiedene Fahrer von mit Bridgestone zusammenarbeitenden Rennställen zuletzt immer öfter, dass sie mit den Reifen des japanischen Partners nicht zufrieden sind.

© Bridgestone Motorsport
Ferrari fuhr in Kanada mit "Testreifen", so Hisao Suganuma
Die Pneus seien momentan einfach nicht konkurrenzfähig genug oder würden nicht zu dem eigenen Auto passen, lautete die Begründung für die Kritik in den meisten Fällen.
Besonders enttäuscht zeigte sich dabei BAR-Honda-Pilot Jacques Villeneuve, der sich offen darüber beschwerte, dass Ferrari in Kanada eine Reifenmischung verwendet hätte die allen anderen Bridgestone-Teams vorenthalten wurde.
Erst bei den anschließenden Testfahrten, so Villeneuve, konnte dann auch sein Team jene Spezifikation testen und war damit sehr zufrieden, was gleich weitere Kritik des Kanadiers bedeutete, der sich im Nachhinein ausrechnete, dass man mit diesen Reifen womöglich auf dem Circuit Gilles Villeneuve konkurrenzfähiger gewesen wäre.
Für Bridgestone sind diese Anschuldigungen zwar peinlich, deuten sie doch ganz offensichtlich auf eine nicht optimale Zusammenarbeit mit allen Teams hin, allerdings sehen sich die Japaner auch zu Unrecht beschuldigt.
In einem Interview mit 'Sport1' nahm der Technischer Manager von Bridgestone Motorsport zu den Vorwürfen von Jacques Villeneuve Stellung und entkräftete diese.
"Ich habe das gehört", so Suganumas Antwort auf die Frage, was er zu der von Villeneuve geäußerten Kritik, Ferrari würden neue Reifenspezifikationen vor anderen Bridgestone-Kunden zur Verfügung stehen, halte. "Da ging es um Testreifen, von denen wir nicht sicher waren, ob sie gut oder schlecht sind. Also haben wir sie mit Ferrari ausprobiert. Das ist alles", so der Erklärungsversuch des Japaners.
Auch dass Ferrari in der Reifenentwicklung einen bevorzugten Status genieße sei so nicht richtig, denn grundsätzlich sind alle Teams in die Reifenentwicklung gleich eingebunden. "Manchmal kümmert sich nur Ferrari darum, manchmal nur BAR. Es handelt sich um denselben Level", erklärte Suganuma.
Allerdings gestand der Technische Manager auch ein, dass die Zusammenarbeit zwischen dem italienischen Weltmeisterteam und Bridgestone insgesamt intensiver verlaufe weil Ferrari in Form zweier Testteams mehr Ressourcen zur Verfügung habe.
Wenngleich man sich bei der Beurteilung der neuesten Reifenentwicklungen natürlich das Feed-back aller Fahrer genau anhört, legt man auf die Meinung eines Piloten besonderen Wert: "Speziell das Feed-back von Michael, was die Performance der Reifen betrifft, ist sehr gut. Er kann die Unterschiede zwischen den Reifenspezifikationen sehr gut beschreiben", sagte Suganuma, der Barrichello, Massa und Badoer aber ebenfalls bescheinigte bei der Entwicklung der Reifen ziemlich gut zu sein, abschließend.

