Briatore zeigt Verständnis für Alonso

Teamchef Flavio Briatore ist über Fernando Alonsos Kritik an Renault nicht verärgert und wirkt vor den letzten beiden Saisonrennen sehr zuversichtlich

(Motorsport-Total.com) - Renault hat seit genau 102 Tagen, seit dem Grand Prix von Kanada im Juni in Montréal, keinen Grand Prix mehr gewonnen, dennoch ist Teamchef Flavio Briatore für das entscheidende WM-Finale in Japan und Brasilien zuversichtlich. Der Italiener glaubt, dass seine Mannschaft das Verbot des Schwingungstilgers sowie diverse andere FIA-Sanktionen inzwischen gut weggesteckt hat.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso, Flavio Briatore und Pat Symonds

Krisensitzung bei Renault: Fernando Alonso, Flavio Briatore und Pat Symonds

Für Unruhe sorgen momentan eher keine äußeren Einflüsse, sondern ausgerechnet Fernando Alonso selbst, denn der amtierende Weltmeister nörgelt spätestens seit seinem unglücklichen zweiten Platz vor knapp einer Woche in China, weil er sich nicht ausreichend unterstützt fühlt. In der heutigen Pressekonferenz in Suzuka ging er erstmals sogar auf seinen Teamkollegen Giancarlo Fisichella los, was intern sicher nicht allzu gut ankommt.#w1#

Briatore hat aber angesichts der äußergewöhnlichen Situation durchaus Verständnis für die bissigen Kommentare seines Schützlings: "Das ist zwar alles Unsinn, aber ich verstehe seine Verbitterung nach dem Verlust eines solchen Rennens", wird er von der 'Gazzetta dello Sport' zitiert. "Ich bin immer noch davon überzeugt, dass wir beide Weltmeisterschaften gewinnen können. Wenn Alonso den Titel holt, schaffen wir es auch bei den Konstrukteuren leichter. Es steht alles auf dem Spiel."

"Unsere Chancen sind gut, weil wir davon überzeugt sind, das schnellste Auto zu haben." Flavio Briatore

"Unsere Chancen sind gut, weil wir davon überzeugt sind, das schnellste Auto zu haben", so der 56-Jährige weiter. "In China dominierten wir, aber wir warfen das Rennen weg. Wir hatten mit Graining bei Alonso mehr Probleme als erwartet. Wir glaubten, ein paar Sekunden zu verlieren, nicht vier pro Runde. Das hat uns gekillt! Außerdem ist Shanghai eine jener Strecken, auf denen man nicht überholen kann. Wir waren hinten und blieben dort auch."

Was das bevorstehende Rennwochenende in Suzuka angeht, wo es heute übrigens regnete, hat Briatore keine Wetterpräferenz, obwohl den Michelin-Reifen eine nasse Strecke wohl besser liegen würde: "Wir haben bewiesen, dass wir unter allen Umständen schnell sein können, also nehmen wir es so hin, wie es Gott will", gab der Renault-Teamchef - offenbar vollgepumpt mit Selbstbewusstsein - zu Protokoll.