• 06.04.2007 17:21

  • von Fabian Hust

Briatore und Todt mit Testbeschränkungen zufrieden

Sowohl Renaults Flavio Briatore als auch Ferrari-Rennleiter Jean Todt sind mit der Art und Weise, wie die Testfahrten beschnitten sind, zufrieden

(Motorsport-Total.com) - Für dieses Jahr haben es die Teams erneut geschafft, sich zusammenzuraffen und einen freiwilligen Testkompromiss zu finden. So wird während der Saison bis auf wenige Ausnahmen nur noch zusammen getestet und das jeweils auch nur mit einem Auto pro Team. Um Kosten zu sparen, reisten die Teams zudem eine Woche vor dem Rennen schon nach Sepang, um vor Ort zu testen, statt zu Hause in Europa zu fahren.

Titel-Bild zur News: Jean Todt

Jean Todt kann damit leben, dass Ferrari 2007 weniger testen kann

"Wirtschaftlich gesehen war dies eine gute Sache, denn wir wissen, dass in diesem Jahr eine Vereinbarung unter allen Teams getroffen wurde", so Jean Todt, dessen Ferrari-Team sich im vergangenen Jahr noch gesträubt hatte, einer derart einschneidenden Testbeschränkung zuzustimmen, weil man die eigene Teststrecke in Fiorano nicht "opfern" wollte.#w1#

"In der Vergangenheit war es sehr schwierig gewesen, uns auf Rennbedingungen bei dieser Hitze vorzubereiten", ist der Franzose über die Gehversuche in Sepang unmittelbar vor dem Grand Prix froh. "In der Lage zu sein, drei oder vier Tage mit einem Auto in Malaysia zu fahren, war eine sehr hilfreiche Angelegenheit."

Renault-Teamchef Flavio Briatore kann der Meinung seines Kollegen zustimmen: "Die Transportkosten hierher sind ja sowieso bezahlt und ich bin mir sicher, dass dies ein wesentlich besserer Weg ist, als in Europa zu testen. Die Leute waren hier, es wäre sowieso unmöglich gewesen, alles nach Europa zu transportieren."

Die Tatsache, dass die Teams am Freitag zusätzliche Motoren verwenden dürfen und das Freie Training von zwei auf insgesamt drei Stunden erweitert wurde, hat dazu geführt, dass die Teams deutlich mehr fahren - früher hätte man gerade nach einem Test auf dersleben Strecke mit Runden gegeizt: "Wir müssen aufpassen, dass die Kilometer, die wir bei den Rennen und Tests abspulen und die Vereinbarung, die wir haben, durch weitere Tests nicht explodieren", warnt Briatore.

Weil kaum ein Team am Freitag durch das geänderte Reglement - es gibt kein drittes Auto mehr - einen Testfahrer einsetzt, möchte Formel-1-Boss Bernie Ecclestone das Reglement ändern. Die Teams sollen gezwungen sein, in einem Auto freitags einen Nachwuchsfahrer einzusetzen, um die Show zu verbessern und auch Talenten eine Chance zu geben.

Ferrari-Rennleiter Jean Todt zeigt sich diesbezüglich "offen", wie er erklärt: "Wenn es ein Meeting mit diesem Punkt gibt, dann werden wir ihn diskutieren und wenn wir zu dem Schluss kommen, dass es eine gute Sache ist - was ich, um ehrlich zu sein, derzeit nicht unterstützen würde - dann werden wir darüber sprechen. Aber wenn ich gute Gründe sehe, es zu tun, dann werden wir uns darüber unterhalten."

Nach Aussage von Kollege Flavio Briatore habe man sich darüber unterhalten, die Promoter der Rennen seien aber nicht begeistert von dieser Idee: "Sie wollen auch am Freitag die beiden Einsatzfahrer haben. Wenn du einen neuen Fahrer hast, dann ist es Zeit, diese Entscheidung zu unterstützen, denn es ist sehr schwierig für Neulinge, neue Kurse zu lernen. Ich glaube, dass Freitage für sie hilfreich sind."