• 29.02.2008 09:40

  • von Roman Wittemeier

Briatore: "Siegchance bei 25 Prozent"

Renault-Teamchef Flavio Briatore geht mit gedämpften Erwartungen in die neue Saison und ist noch pessimistischer als Fernando Alonso

(Motorsport-Total.com) - Bei Renault herrschte nach der Rückkehr von Fernando Alonso die große Aufbruchstimmung. Möglichst schnell wollte man wieder an die Erfolge aus den Weltmeisterjahren 2005 und 2006 anschließen, doch im Renault-Getriebe scheint eine Schaufel Sand gelandet zu sein. Die Erwartungen für die neue Saison haben sich nach den Ergebnissen der vergangenen Testfahrten relativiert. Statt auf dem Niveau von Ferrari und McLaren-Mercedes sieht man sich selbst im gesicherten Mittelfeld.

Titel-Bild zur News: Flavio Briatore

Flavio Briatore gibt für die ersten drei Saisonrennen Durchhalteparolen aus

Teamchef Flavio Briatore gilt nicht gerade als der Erfinder der Tiefstapelei, umso überraschender war seine Einschätzung der aktuellen Kräfteverhältnisse. "Ich sehe zur Zeit etwa 16 Autos auf einem ziemlich ähnlichen Niveau und deutlich davor sind Ferrari und McLaren-Mercedes", sagte der Italiener der 'Gazzetta dello Sport'.#w1#

Briatore sieht Ferrari vorn

Briatore sieht in der aktuellen Formel 1 nicht nur eine Zwei-, sondern sogar eine Dreiklassengesellschaft: "Ich denke, Ferrari hat ein paar Zehntelsekunden Vorsprung, auch wenn die beiden Teams bei den Tests auf einem Level gefahren sind." Der Renault-Teamchef hofft, im engen Mittelfeldkampf einen kleinen Vorteil zu haben und rechnet mit konstanten Ergebnissen unter den ersten Acht.

"Wir müssen uns in den ersten drei Rennen kräftig verteidigen und Punkte sammeln, weil wir zum ersten Grand Prix auf europäischem Boden dann ganz wichtige Verbesserungen am Auto erwarten, die uns sicher einen Schritt vorwärts bringen werden", so Briatore. Der 57-Jährige übt sich in Bescheidenheit, um die Erwartungen von Fans und Sponsoren rechtzeitig zum Saisonauftakt möglichst niedrig zu halten.

Alonso lacht wieder

"Wenn Fernando die Siegchance auf 30 Prozent schätzt, dann ist das optimistisch." Flavio Briatore

Mit der Rückkehr des "verlorenen Sohnes" Alonso sollte auch die Siegermentalität wieder Einzug halten im Team. Die Mentalität mag dort sein, leichte Frustration aber auch - zumindest beim Teamchef: "Wenn Fernando sagt, die Siegchance liege bei 30 Prozent, dann ist das optimistisch. Ich würde die Chance bei 25 Prozent sehen." Alonso hatte bei den Wintertests mit dem neuen R28 nur ein Mal die Tagesbestzeit hingelegt, allerdings war dabei Williams-Tester Nico Hülkenberg einziger Gegner auf der Strecke gewesen.

Trotz der zurückhaltenden Äußerungen hat der Italiener eine Form von "Alonso-Spirit" im Team ausmachen können: "Fernando lacht wieder und ist motiviert. Wir erleben wieder den Fernando, den wir aus den Jahren 2004 und 2005 kennen."