• 27.04.2007 12:08

  • von Fabian Hust

Briatore: Schwingungstilger-Verbot wirkt noch nach

Weil es mit dem Renault R27 alles andere als rund läuft, wollen die Franzosen Ideen des nächstjährigen Autos auf das aktuelle Modell übertragen

(Motorsport-Total.com) - Aufmerksame Formel-1-Fans wissen, dass die Teams bereits an ersten Entwürfen des nächstjährigen Autos arbeiten, wenn die laufende Saison gerade erst begonnen hat. Dabei ist es nicht unüblich, dass ein Teil dieser Forschungsergebnisse bereits in das aktuelle Auto einfließt, wobei dies konstruktionsbedingt häufig nicht möglich ist.

Titel-Bild zur News: Flavio Briatore

Flavio Briatore akzeptiert, dass es in der Formel 1 Zyklen gibt, durch die jeder muss

Renault konnte in den vergangenen beiden Jahren sowohl die Konstrukteurs- als auch die Fahrer-Weltmeisterschaft gewinnen, in diesem Jahr ist man weit zurückgefallen, ist im Moment nur noch die vierte Kraft. Die Franzosen haben also jede Menge Arbeit vor sich, wollen sie in diesem Jahr für die Top-Teams wieder eine Gefahr darstellen.#w1#

Hierzu müssen zunächst einmal die Probleme mit dem aktuellen R27-Modell aus dem Weg geräumt werden - diesbezüglich zeigt man sich sehr optimistisch. Ein weiterer Zeitgewinn soll dadurch entstehen, dass das Team gezielt versuchen möchte, die Forschungsergebnisse für den R28 zum Teil bereits in die Weiterentwicklung des R27 einfließen zu lassen.

"Wir arbeiten schon am nächstjährigen Auto", wird Teamchef Flavio Briatore von der 'Autosprint' zitiert. "Es gibt keinen Grund, herumzuwursteln, das ist unser Ziel. Was auch immer wir bei diesem Projekt entdecken, können wir eventuell schon für das aktuelle Auto verwenden."

Trotz des brutalen Abstiegs des Teams ist Flavio Briatore alles andere als besorgt - es sei in der Formel 1 schlichtweg normal: "Das sieht man in der Formel 1 so oft. Man muss sich nur Ferrari, Williams und McLaren anschauen. Das ist der normale Zyklus, den man in diesem Sport eben hat." Der Unterschied zwischen Platz eins und Platz neun im Rennen betrage in Bezug auf die Rundenzeit nur ein oder zwei Zehntelsekunden Rückstand.

Der 57-Jährige gibt zu, dass Renault im vergangenen Jahr aufgrund der "Schwingungstilger-Affäre" zurückgeworfen wurde, als der Einsatz mitten in der Saison verboten wurde und man zusätzliche Entwicklungsarbeit betreiben musste, die ursprünglich nicht geplant war, für den Gewinn des WM-Titels gegen Ferrari aber notwendig war.

"Sie haben uns ein paar schwere Hindernisse in den Weg gestellt", so der Italiener. "Wäre das nicht der Fall gewesen, würden wir uns heute sicherlich in einer anderen Situation befinden, denn wir könnten beginnen, das Auto so zu entwickeln, wie das McLaren und die anderen getan haben. Wenn man mit Handicaps gewinnen muss, dann hinkt man unglücklicherweise immer etwas hinterher."