• 26.04.2007 14:03

Honda will technisches Team umstrukturieren

Nick Fry hat sich auf die Suche nach neuem Personal begeben, das dabei helfen soll, den japanischen Rennstall endlich dauerhaft konkurrenzfähig zu bekommen

(Motorsport-Total.com) - Auch nach der Komplettübernahme des Teams von Anteilseigner 'British American Tobacco' fährt Honda den Erfolgen in der Formel 1 weit hinterher. Im vergangenen Jahr konnte man zwar das erste Rennen nach dem Comeback gewinnen, doch es scheint, als könne man mit einem eigenen Team wie schon in den 60er-Jahren (zwei Siege zwischen 1964 und 1968) nicht so erfolgreich sein wie als Motorenlieferant (69 Siege von 1984 bis 1992).

Titel-Bild zur News: Gil de Ferran und Nick Fry

Sportdirektor Gil de Ferran und Nick Fry müssen umstrukturieren

Nach der Trennung von Konstrukteur Geoffrey Willis Mitte Juni und der Bestellung von Shuhei Nakamoto zu dessen Nachfolger geht es im Team nicht voran. Nakamato ist - bei allem Respekt - ein Motoren-Experte und kennt sich mit dem Bau von Autos nicht aus. Somit ist Teamchef Nick Fry gezwungen, zu handeln.#w1#

Der Brite schaut sich einem Bericht von 'Autosport' zu Folge längst auf dem Markt um, hat bereits Ex-Ferrari-Technikdirektor Ross Brawn zu seinem Wunschkandidaten erkoren. Das Problem: Der erfolgsverwöhnte Techniker liebäugelt mit der Position des Teamchefs, Fry könnte im Extremfall sein eigenes Grab schaufeln. Doch Fry klopft auch anderweitig an die Tür und soll bei Mitarbeitern der Technikabteilung anderer Teams angefragt haben, um sein Technikteam zu stärken.

"Wir sind immer noch eine relativ junge und unerfahrene Organisation", wird Fry zitiert, der jüngst Chef-Renningenieur Craig Wilson zum Chef-Fahrzeugingenieur befördert hat. "Wir schauen aus diesem Grund kontinuierlich danach, wie wir unser technisches Team stärken und redefinieren können. Unsere aktuelle Situation hat diesen Trend natürlich noch beschleunigt."

Nach den ersten drei Saisonrennen haben die Japaner keinen WM-Punkt auf dem Konto - dabei wollte man ursprünglich um die Weltmeisterschaft fahren. Die Probleme mit dem RA107 sind so schwerwiegend, dass man davon ausgeht, dass man erst in der zweiten Saisonhälfte weiter nach vorne kommen wird.

Zudem ist es unwahrscheinlich, dass Fry sein Team kurzfristig verstärken kann, auch wenn er "mit vielen Leuten" spricht, wie er erklärt: "Ich erwarte nicht, dass ich bis Ende des Sommers oder bis in den Herbst hinnein eine Bekanntgabe machen kann."