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  • 08.10.2011 06:18

  • von Stefan Ziegler

Briatore: "Nicht der Fahrer ist der Star, sondern das Auto"

Der ehemalige Formel-1-Teamchef Flavio Briatore hält die Königsklasse derzeit für überteuert und die Autos im Vergleich zu den Fahrern für überbewertet

(Motorsport-Total.com) - "Vettel kann mit diesem Auto gar nichts falsch machen. Es ist allen anderen weit überlegen", sagt der ehemalige Formel-1-Teamchef Flavio Briatore. Der Italiener sieht darin ein grundlegendes Problem der Königsklasse, denn in den vergangenen Jahren sind die Rennwagen immer komplexer geworden, gleichzeitig kann der Fahrer im Cockpit immer weniger in Eigenregie den Unterschied ausmachen.

Titel-Bild zur News: Flavio Briatore (Teamchef)

Flavio Briatore fordert die Teams dazu auf, ihre Budgets drastisch zu reduzieren

Wie Briatore bei 'Bild.de' erklärt, handelt es sich dabei um eine Situation, welche die Verantwortlichen dringend korrigieren sollten. "Was kümmert es den Fan, ob ein Auto eine Doppelkupplung oder sonst einen Schnickschnack hat, den er sowieso nicht versteht? Dem Fußball-Fan ist es doch auch egal, ob der Torschütze grüne, gelbe oder blaue Schuhe trägt, er will Tore sehen", erläutert der 61-Jährige.

In der Formel 1 sei es nicht anders - den Zuschauern gehe es einzig und alleine darum, spannende Rennen zu sehen. Dies werde den Fans in diesem Jahr zwar geboten, "aber der Fahrer muss wieder der Star sein", findet Briatore und merkt an: "Es geht genauso gut mit maximal 100 Millionen US-Dollar Budget pro Topteam." Die Kosten in der Formel 1 seien nach wie vor unverhältnismäßig hoch.

"Das Auto ist in der heutigen Zeit mit so viel Technik vollgestopft, dass nicht mehr der Fahrer der Star ist, sondern das Auto. Deshalb ist die Formel 1 viel zu teuer geworden", erklärt Briatore die Situation aus seiner Sicht. "Die Techniker und Ingenieure wollen ihr ganzes Know-how in ein solches Auto stecken und verbraten so 200, 300 Millionen US-Dollar für ein Team", hält der frühere Teamchef fest.