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  • 08.10.2011 06:01

  • von Dieter Rencken & Marco Helgert

Schwierige Reifenwahl im Qualifying

Die Teams stehen in Suzuka vor einer schwierigen Entscheidung, da der weiche Reifen zwar klar schneller ist, aber auch sehr schnell an Grip verliert

(Motorsport-Total.com) - Bisher war die Reifenwahl im Qualifying immer recht geradlinig: Wenn man vorn stehen will, muss die weichere Mischung für die schnellste Runde drauf. Auf diesen Pneus muss man dann auch das Rennen starten, was mit einer geeigneten Strategie auch kein Hindernis war, im Rennen Siegchancen zu haben. In Suzuka aber könnte diese Wahl nicht mehr ganz so klar ausfallen.

Titel-Bild zur News:

Entscheiden sich einige Teams schon im Qualifying für alternative Strategien?

Da die weichen Reifen nur eine wirklich schnelle Runde zulassen und der Leistungsabfall danach immens ausfällt, könnten einige Teams sich nach Alternativen umsehen und auf den Medium-Reifen den Start wagen. Damit wären sie auch im letzten Qualifyingabschnitt mit dem mittelweichen Reifen unterwegs; alle anderen haben ja ohnehin freie Reifenwahl.

"Auf dem Medium-Reifen wollten wir knapp 20 Runden ermöglichen", so Pirellis Motorsportchef Paul Hembery. "Der Verschleiß liegt dabei sogar etwas unter unseren Erwartungen. Der weiche Reifen übersteht zehn bis zwölf Runden. Zudem gab es eine leichte Blasenbildung. Das könnte zu einer interessanten Überschneidung führen, ganz ähnlich wie in Singapur."

Die weichen Reifen verhalten sich aber anders als bei vielen anderen Strecken. "Viele Rennen in diesem Jahr wurden auf den weichen Reifen bestritten, weil es keinen großen Verschleiß gab. Der harte Reifen kam damit nur am Ende des Stints zum Einsatz", fährt er fort. "Hier aber könnte die fehlende Haltbarkeit die Teams dazu bringen, die Strategie so umzustellen, dass der Medium-Reifen den Mittelpunkt bildet."

Entscheidend für die Strategieausrichtung der Teams ist dabei der Zeitpunkte, an dem die nachlassenden weichen Reifen langsamer sind als die haltbareren mittelweichen Reifen. Hembery erwartet diesen Zustand schon nach sechs Runden. "Bei einigen Teams sind es nur fünf oder sechs Runden, aber das erwartet man auch am Freitag auf einer solchen Strecke", erklärt er. Die Eindrücke vom Samstagtraining könnten die Ausgangslage noch ein wenig ändern.

Nicht ausgeschlossen ist auch, dass die Teams noch Mittel finden, dem schnellen Reifenverschleiß und dem Blasenwurf entgegenzuwirken. Viele Boxenstopps im Rennen werden die Fans aber dennoch sehen. "Im Rennen würde ich mich auf den mittelweichen Reifen ausrichten. Damit hätte man eine Dreistoppstrategie, vielleicht auch eine mit zwei Stopps. Aber drei Stopps könnten wohl die meisten anvisieren."

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