• 28.09.2018 11:51

  • von Sven Haidinger & Oleg Karpow

Brendon Hartley wird "immer besser": IndyCar 2019 nur Plan B

Wie Toro-Rosso-Pilot Brendon Hartley Helmut Marko von einer Vertragsverlängerung überzeugen will, welche Schwäche er sieht und wieso IndyCar derzeit kein Thema ist

(Motorsport-Total.com) - Brendon Hartley glaubt an seine Cockpitchance für 2019, obwohl er nach wie vor nur zwei WM-Punkte auf dem Konto hat. "Mein Tempo und meine Konstanz sind im Laufe des Jahres immer besser geworden", macht der Neuseeländer Werbung in eigener Sache. "Und auch ich bin immer stärker geworden." Warum er das nicht in Punkteresultate ummünzen konnte? "Leider hatten wir bei den vergangenen fünf oder sechs Rennen nicht wirklich das Tempo", rechtfertigt er sich dafür, seit Hockenheim nie unter die Top 10 gekommen zu sein.

Titel-Bild zur News: Brendon Hartley

Brendon Hartley glaubt an seine Chance bei Toro Rosso für 2019 Zoom

Dabei hatte Red Bulls Motorsportkonsulent Helmut Marko dem Neuseeländer vor dem Rennen in Singapur die Rute ins Fenster gestellt und eine "signifikante Steigerung" eingefordert, will sich Hartley Hoffnungen auf einen Toro-Rosso-Verbleib machen. Doch wie sieht der Le-Mans-Sieger selbst seine Chancen, dass Marko einmal mehr auf ihn vertraut?

"Darüber spreche ich nicht, denn die Performance auf der Strecke ist wichtiger als darüber zu viel nachzudenken", sagt Hartley. Marko habe "durch das Team alle Daten, um eine Entscheidung zu treffen". Außerdem wisse er, "was hinter den Kulissen abläuft und welche Fortschritte ich im Laufe der Saison gemacht habe. Ich bringe viel Erfahrung mit und bin stark gefahren, obwohl die Ergebnisse unter den Erwartungen lagen. Ich habe auch nicht den Kopf hängen lassen, und ich bin sicher, dass mir bis zum Saisonende noch ein paar Punkteplatzierungen gelingen. Ich glaube an die Trendwende."

Hartley blendet andere Serien aus

Ob er einen Plan B in der Tasche hat, wie zum Beispiel die IndyCar-Serie? "Ich war im Vorjahr kurz davor, dort zu fahren", verweist Hartley auf den Zeitraum nach dem Porsche-Rückzug und vor seinem Toro-Rosso-Engagement. "Ehrlich gesagt denke ich jetzt aber nur darüber nach, in der Formel 1 zu bleiben. Ich hebe das Telefon nicht ab und spreche über andere Serien, sondern konzentriere mich auf meine Leistungen in der Formel 1."

Doch wo sieht Hartley seine Schwächen? "Ich hatte viele Zwischenfälle in der ersten Runde, obwohl einige nicht mein Fehler waren. Ich war manchmal zur falschen Zeit am falschen Ort - also würde ich sagen: Meine ersten Runden hätten besser sein können", sagt der Toro-Rosso-Pilot und verweist vor allem auf Bahrain, wo er seinen elften Startplatz nicht zu WM-Punkten nutzen konnte. "Das hat sich auch ein bisschen auf mein Selbstvertrauen ausgewirkt."

Dazu kommt, dass er in der Formel 1 seine Herangehensweise im Vergleich zur WEC ändern musste: "Selbst hinter den Kulissen muss man ein bisschen egoistischer sein und sein Zeitmanagement auf sich selbst zuschneiden und Prioritäten setzen. Das habe ich während der Saison geändert."

Hartley sieht klaren Qualifying-Aufwärtstrend

Dass er im Qualifying-Duell mit 3:10 gegen Pierre Gasly im Rückstand liegt, führt er auch ein bisschen darauf zurück, dass die Startposition im Langstreckensport keine so große Bedeutung hatte: "Das war neu für mich, aber ich habe mich im Laufe der Saison gut darauf eingestellt. Pierre ist ein sehr guter Qualifyer, aber bei den vergangenen Rennen war es sehr eng zwischen uns beiden. Bei anderen Teams sind die Unterschiede viel größer."

Ein genauer Blick in die Ergebnislisten bestätigt Hartleys Behauptung: In Singapur fehlten Hartley zwei Zehntel, in Monza eine Zehntelsekunde und in Belgien gar nur zwei Hundertstel auf seinen Teamkollegen, der in der kommenden Saison für Red Bull an den Start gehen wird.

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