• 01.04.2005 19:36

  • von Marco Helgert

Brawn: "Wir sind recht optimistisch"

Ferraris Technikchef und die Getriebeprobleme am F2005 von Rubens Barrichello, die Bridgestonereifen und die Erwartungen vor dem Debüt

(Motorsport-Total.com) - Das Debüt des Ferrari F2005 verlief, gemessen an den gefahrenen Rundenzeiten, recht gut. Doch dass der frühe Einsatz des neuen Modells auch ein Risiko in sich birgt, musste Rubens Barrichello feststellen. Ein Getriebeproblem verhinderte einen Einsatz am Nachmittag. Das Problem wäre nicht weiter tragisch, doch das Ersatzgetriebe wird erst am Samstag in Bahrain eintreffen.

Titel-Bild zur News: Ferraris Technischer Direktor Ross Brawn

Ross Brawn: Bis auf das Getriebeproblem gab es keine größeren Schwierigkeiten

Da der Brasilianer aber auch am Samstag zum Einsatz kommen soll, steht für die Mechaniker noch etwas Arbeit an, das Lager auf der rechten Seite des Getriebes zu kitten. "Wir versuchen, das Getriebe über Nacht zu reparieren, damit es morgen noch hält, dann können wir hoffentlich wechseln", so Ferraris Technischer Direktor Ross Brawn gegenüber 'Autosport-Atlas'. "Wir müssen versuchen, es zusammenzuhalten, damit es zumindest das 1. Qualifying übersteht."#w1#

Dann aber stehen die Boliden im Parc Fermé, was große Reparaturen komplizierter macht. "Wir haben mit der FIA gesprochen. Es ist schon zuvor passiert, dass Getriebe wegen eines Problems getauscht wurden", so Brawn. Man müsse nur sicherstellen, dass exakt gleiche Teile wieder am Fahrzeug verbaut werden.

Dabei hatte gerade das Getriebe bei den Testfahrten keine Probleme gemacht, daher entschied man auch, dass ein Ersatzgetriebe für den Samstag ausreichend sein würde. Doch nun steht Ferrari vor einer schwierigen Situation. "Es ist schwierig, das zu reparieren, denn als es (das Lager; d. Red.) kaputt ging, wurde noch mehr beschädigt", erklärte der Engländer.

Weniger Probleme scheint es mit den Reifen zu geben. "Der Reifenverschleiß scheint recht gut zu sein", so Brawn. "Wir werden alles erst nach einer kompletten Analyse heute Nacht wissen. Aber es gibt viele Gründe, positiv zu sein. Wir sind recht optimistisch." Dabei fuhr Ferrari auf den weichen Bridgestone-Pneus, für die man sich auch morgen entscheiden wird, wenn Bridgestone nicht anderes empfiehlt.

Viele Problempunkte, die es in Bahrain auf die Tagesordnung hätten schaffen können, traten aber nicht ein. "Wir wussten nicht, wie es mit der Kühlung aussieht, bei diesen Temperaturen haben wir ja nicht getestet. Die Elektronikboxen überhitzten ein wenig, aber das ist nun unter Kontrolle", erklärte er. "Natürlich versucht man alles zu errechnen, aber man weiß es ja nicht. Dass es heute keine Kühlprobleme gab, war eine große Erleichterung."

An einen Debütsieg des neuen Ferraris glaubt Brawn indes nicht, darum gehe es nach dem schwachen Rennen in Malaysia aber auch nicht. "Wenn wir an diesem Wochenende nicht in der Lage sind, zu gewinnen, dann stachelt es das Team nur noch mehr an, das für das nächste Rennen zu ändern. Es wäre natürlich schön, zu siegen, aber ich wäre nicht besorgt, wenn es nicht so kommt."