• 06.07.2005 17:04

Brawn: "Sind auf dem richtigen Weg"

Ferraris Technischer Direktor sieht in den positiven Entwicklungen der vergangenen Rennen gute Anzeichen für die zweite Saisonhälfte

(Motorsport-Total.com) - Ferraris Technischer Direktor Ross Brawn wiederholte sich bei Interviews am Rande der ersten Saisonrennen in diesem Jahr immer und immer wieder: Ferrari wird wieder besser werden, derzeit habe man eben mit einigen Widrigkeiten zu kämpfen. Doch bis auf einige Strohfeuer war kein stetiger Aufwärtstrend zu entdecken. Seit einigen Rennen aber ist die Verbesserung nicht mehr zu verkennen.

Titel-Bild zur News: Ferraris Technischer Direktor Ross Brawn

Ross Brawn blickt optimistisch auf die neun verbleibenden Rennen

Brawn zieht daher ein enttäuschendes Fazit der ersten Saisonhälfte, vertraut aber auf die Leistungsmöglichkeiten bei den verbleibenden neun Rennen. "Natürlich sind wir von der ersten Saisonhälfte enttäuscht. Wir haben nicht jene Ergebnisse erreicht, welche wir uns erhofft hatten", erklärte er der 'Motorsport aktuell'. Der wichtigste Grund hierfür sei bei den Regeländerungen für die Saison 2005 zu suchen.#w1#

"Wir haben ganz offensichtlich für diese Änderungen nicht die besten Lösungen gefunden", fuhr er fort. "Allerdings haben wir von Monaco bis und mit Indy mehr WM-Punkte geholt als jedes andere Team. Das zeigt mir, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Daher sollte unsere zweite Saisonhälfte besser werden als die erste."

Ein Großteil der Verbesserungen komme auch von Bridgestone. "Das Design der Reifen wurde umgestellt, um eine komplette Grand-Prix-Distanz zu ermöglichen. Dabei haben wir den Anschluss an die Konkurrenz verpasst", so Brawn. Doch nach und nach ging es aufwärts. "Sie sind in ihren Mitteln eingeschränkt, weil nur wir die Entwicklung vorantreiben können. Gleichzeitig bin ich überzeugt, dass wir den Anschluss an die Konkurrenz schaffen und sie sogar überholen."

Unter den mangelnden Erfolgen habe nicht nur die Mannschaft, sondern auch Michael Schumacher gelitten. "Er hatte seine Frustrationen. Und wir wären enttäuscht gewesen, wäre er nicht frustriert", erklärte er. "Das ist für mich ein Zeichen, dass er immer noch sehr ehrgeizig ist. Wenn er sagen würde: 'Ja nun, dann sitzen wir halt dieses Jahr ab und schauen mal, was auf uns zukommt', dann wäre er nicht so oft Weltmeister geworden."

Doch der 50-Jährige glaubt auch, dass sich das Formel-1-Feld in diesem Jahr ausgeglichener darstellt, die einige Teams in den Vorjahren einfach schlechter gearbeitet hätten. "Ich war 2004 von ihren Autos mäßig beeindruckt", so Brawn über Renault und McLaren-Mercedes. "Beide Rennställe haben damals keine gute Arbeit geleistet, das hat sich inzwischen geändert."