Brawn: Schumacher schon länger so stark

Laut Ross Brawn lag es an Mercedes, dass Michael Schumachers Leistungen erst in Montreal von der Öffentlichkeit wahrgenommen wurden

(Motorsport-Total.com) - Ist bei Michael Schumacher nach 26 Rennen endlich der Knoten geplatzt? Der Rekord-Weltmeister war nach seinem Comeback im Vorjahr nicht so recht in die Gänge gekommen, verblüffte in Montreal aber alle mit einer starken Leistung und Platz vier - einmal attackierte der Mercedes-Pilot sogar den Führenden Sebastian Vettel. Der erste Trainingstag in Valencia zeigt ein ähnliches Bild: Schumacher ist starker Vierter, Teamkollege Nico Rosberg rangiert auf Platz acht.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Wurde Michael Schumacher zu unrecht wegen seiner Leistungen kritisiert?

Hat der Superstar den Rhythmus gefunden? Teamchef Ross Brawn relativiert: "Nun ja, ich fand, dass er immer in seinem Rhythmus war." Der Brite ist nicht der Ansicht, dass sich Schumachers Leistung in Kanada verbessert hatte, sondern die des Autos: "In Kanada gaben wir ihm die Möglichkeit, es einem größeren Publikum zu demonstrieren. Plötzlich öffnete sich eine Gelegenheit, zu zeigen, was er schon länger macht und was wir schon länger sehen - wenn wir unseren beiden Fahrern das richtige Auto geben, dann werden sie beide Erfolg haben."

Brawn behauptet, dass Schumacher vor allem in der Anfangsphase der Rennen schon seit Saisonbeginn außergewöhnliche Leistungen bringt, die von der Öffentlichkeit nicht wahrgenommen werden. "Vor allem zu Beginn des Rennens muss man ihm zuschauen", so der Mercedes-Teamchef. "Wir werden immer blendend von Michaels Onboard-Aufnahmen unterhalten - es ist großartig. Ich glaube, er hat dieses Jahr eine der besten Bilanzen aller Fahrer im Feld, wenn es darum geht, in den ersten Runden Plätze gutzumachen."

Doch selten gelang es dem Deutschen, diese Leistung auf die gesamte Renndistanz auszudehnen - Montreal war eine Ausnahme. Auch daran trägt Schumacher laut Brawn keine Schuld: "Wir können unter gewissen Umständen beeindrucken, aber nicht dauerhaft." Damit sei man aber nicht alleine: "Das einzige Team, das konstant gute Leistungen bringt, ist Red Bull. Bei uns gibt es kurze Zeiträume, wenn es gut aussehen kann, aber es gelingt uns nicht, alles auf den Punkt zu bringen. Das müssen wir noch hinkriegen. Wir müssen das Auto verbessern, damit alles zusammenpasst."