• 10.10.2002 09:09

  • von Marcus Kollmann

Brawn: Räikkönen wird sobald nicht im Ferrari sitzen

Der Technische Direktor erklärt, was er vom "Iceman" hält und warum der Finne derzeit kein Thema mehr bei den Roten ist

(Motorsport-Total.com) - Etwas mehr als ein Jahr ist es her, da machten Gerüchte im Formel-1-Paddock die Runde dass Ferrari ein Auge auf den damaligen Sauber-Piloten Kimi Räikkönen geworfen habe. Die Roten verfolgten dem Hörensagen nach mit großem Interesse, wie sich der finnische Youngster in seiner ersten Saison in der Königsklasse anstellte, denn zum damaligen Zeitpunkt war bei der Scuderia Ferrari nur Michael Schumacher fest gesetzt und hinter der Verlängerung von Rubens Barrichellos Vertrag standen mehrere Fragezeichen.

Titel-Bild zur News: Ross Brawn

Brawn sieht in Kimi Räikkönen derzeit nur den drittbesten Fahrer

Am Ende verliefen die Verhandlungen mit Räikkönen für das Team aus Maranello aber im Sande, denn der junge Rennfahrer aus Espoo wollte sich partout nicht mit der Situation anfreunden in die er bei Ferrari geraten wäre - die Nummer zwei hinter Weltmeister Michael Schumacher zu sein.

Stattdessen entschied er sich zum Wechsel in das McLaren-Mercedes-Team, wo man dem heute 22-Jährigen identisches Material und keine Bevorzugung des wesentlich erfahreneren und schon einige Jahre in den Diensten der Silberpfeile stehenden David Coulthard versprach.

Räikkönen - als Fahrer ein Rohdiamant und äußerst schnell

In seiner ersten Saison für den Rennstall aus Woking konnte Räikkönen in diesem Jahr sein Talent und seinen Speed mehrmals unter Beweis stellen. So entschied er beispielsweise das teaminterne Duell deutlich für sich, indem er bereits zehn Mal in der Qualifikation der schnellere der beiden McLaren-Mercedes-Piloten war.

In den Rennen hatte er hingegen weniger Glück und verpasste in Magny-Cours knapp seinen ersten Sieg und schied bislang insgesamt zehn Mal auf Grund technischer Probleme an seinem Boliden vorzeitig aus.

Tritt der "Iceman" eines Tages die Nachfolge von "Schumi" an?"

Nach seiner diesjährigen soliden, wenngleich noch steigerungsfähigen Leistung, steht für Formel-1-Experten und -Fans gleichermaßen fest, dass der "Iceman", wie Räikkönen auf Grund seiner unglaublichen Gelassenheit genannt wird, in den kommenden Jahren einer der wenigen Fahrer des PS-Zirkus sein wird dem man beim Kampf um den Weltmeistertitel besser nicht unterschätzen sollte.

Ferraris Technischer Direktor hätte sicherlich auch nichts dagegen gehabt wenn sich Räikkönen damals für den Traditionsrennstall aus Maranello entschieden hätte, wo er an der Seite von Michael Schumacher lernen und ganz bestimmt seinen ersten Sieg holen hätte können, doch der Brite ist nach Beurteilung der Leistungen des Finnen zu der Auffassung gelangt, dass der 22-Jährige nur der drittbeste Fahrer des derzeitigen Fahrerfeldes ist.

Räikkönen hat sich "gut geschlagen" findet Brawn

"Ich kann ihn nur mit seinen Teamkollegen vergleichen, und da steht fest, dass er sich bei Sauber im letzten Jahr im Vergleich zu Nick Heidfeld gut geschlagen hat und dieses Jahr ist er bei McLaren, im Vergleich zu David Coulthard, auch sehr gut gewesen", vertraute Brawn dem Fachmagazin 'F1 Racing' an, dass er schon "beeindruckt" war wie sich Räikkönen vor allem im direkten Vergleich zu Coulthard aus der Affäre gezogen hat.

Zwar glaubt der Technische Direktor, dass McLaren zweifelsohne das Kunststück gelungen ist nach Häkkinen einen weiteren schnellen Finnen zu verpflichten, doch gleichzeitig sieht Brawn auch noch eine Menge an Erfahrung die Räikkönen fehlt und weshalb andere Fahrer besser sind.

Brawn: "Wir wollen die besten Fahrer haben"

"Wir wollen die besten Fahrer haben die verfügbar sind und ich denke, dass wir diese auch haben. Michael und Rubens ergänzen sich ideal und bilden zusammen ein sehr starkes Team. Selbst wenn Kimi zu verpflichten wäre, so würde das bedeuten, dass einer unser jetzigen Piloten gehen müsste und das wird sobald nicht passieren", erklärte Brawn, dass man bei Ferrari mit der jetzigen Situation vollkommen zufrieden und Kimi Räikkönen (noch) kein Thema ist.

Dass der Finne eines Tages für die Roten an den Start gehen wird, kann aber nicht ganz ausgeschlossen werden, denn irgendwann wird auch die Ära Schumacher bei den Italienern zu Ende gehen.

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