Brawn mit Mercedes-Motor "sehr zufrieden"
Ross Brawn weiß noch nicht, ob er auch nächstes Jahr Mercedes-Motoren einsetzen wird - Viele Lobesbriefe aus dem Honda-Lager
(Motorsport-Total.com) - Der Werks-Silberpfeil fährt der Konkurrenz im Moment zwar hinterher, doch wozu der Mercedes-Motor imstande ist, beweist das Brawn-Team, das nach drei von 17 Rennen beide Weltmeisterschaften anführt. Die Fahrer Jenson Button und Rubens Barrichello bestätigen einhellig, dass der V8 aus Stuttgart konkurrenzfähiger ist als der 2008er-Honda-Motor.

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Brawn-Mercedes vor Werks-Mercedes beim gestrigen Grand Prix von China
"Wir sind mit Mercedes sehr zufrieden - das ist ein großartiger Motor", bestätigt auch Teamchef Ross Brawn. Trotzdem kann er noch keine definitiven Aussagen hinsichtlich 2010 machen: "Wir würden gerne mit Mercedes weitermachen, aber das hängt von vielen Faktoren ab - unter anderem von der FIA." Denn wenn tatsächlich die bereits beschlossene 33-Millionen-Budgetgrenze kommen sollte, wäre möglicherweise der von der FIA angebotene Cosworth-Motor die sinnvollere Variante.#w1#
In Schanghai kursierten angesichts der Lügenaffäre und der Erfolglosigkeit von McLaren Gerüchte, wonach sich Mercedes von McLaren trennen könnte. Rein theoretisch wäre Brawn dann der ideale Partner, denn das Team hat noch reichlich freie Werbeflächen im Angebot und ein Engagement als reiner Motorenlieferant würde wesentlich billiger kommen. Von offizieller Seite her deuten aber noch keinerlei Signale in diese Richtung.
¿pbvin|512|1466||1pb¿Fakt ist, dass der Mercedes-Motor am vergangenen Wochenende erstmals einen kleinen Nachteil mit sich brachte: Die Brawn-Piloten bekamen ihre Reifen bei den kühlen Bedingungen nicht richtig auf Temperatur, was unter anderem an einem Problem mit der Hinterradaufhängung lag. Denn im Zuge der kurzfristigen Installation des Mercedes-Motors musste das Getriebe des BGP 001 leicht angehoben werden. Das wirkt sich auf die Aufhängungsgeometrie aus.
Brawns alter Arbeitgeber Honda hat sich indes damit abgefunden, dass man nun nicht die Lorbeeren der eigenen Mühen in den vergangenen Jahren ernten darf: "Ich habe seit dem Saisonauftakt viele Briefe von Honda-Vorständen erhalten. Sie sind natürlich frustriert, dass sie nicht mehr Teil dieser Sache sind, aber sie loben und sie gratulieren uns", zeigte sich Brawn erfreut über die sportliche Fairness des japanischen Automobilherstellers.

