• 05.06.2002 19:59

  • von Reinhart Linke

Brawn: "Fahren mit den größten Bremsen"

Ferrari-Technikdirektor Ross Brawn weiß, dass beim Kanada-Grand-Prix die Bremsen besonders hart beansprucht werden

(Motorsport-Total.com) - Das Ferrari-Team hofft nach dem zweiten Platz von Monaco durch Michael Schumacher am Wochenende in Montreal wieder einen Grand-Prix-Sieg feiern zu können. Der letzte Sieg des Teams aus Maranello war der umstrittene Doppelsieg beim Österreich-Grand-Prix am 12. Mai. In Montreal soll Ferrari mit einer leicht verbesserten Aerodynamik am F2002 antreten, nachdem man sich zuvor bei Testfahrten in Silverstone, Fiorano und Monza auf den achten Saisonlauf vorbereitet hat.

Titel-Bild zur News: Ross Brawn

Ross Brawn muss in Montreal vor allem auf die Bremsen genau achten

Die 4,361 Kilometer lange Strecke in Montreal stellt vor allem an die Bremsen hohe Anforderungen, da am Ende der langen Geraden mehrmals von über 300 Stundenkilometern aus hart gebremst werden muss, damit die Autos durch die engen Schikanen und Kurven kommen. Deshalb kündigte Ferrari-Technikdirektor Ross Brawn im Vorfeld des Grand Prixs von Kanada an: "Wir fahren mit den größten Bremsen, die das Reglement erlaubt."

Dank der heutigen Technik kann Ferrari während des 70 Runden langen Rennens am Sonntag den Bremsverschleiß ständig überwachen und die Fahrer warnen, bevor es zu einem Unfall kommt, weil die Bremsen versagen. Obwohl die Reifen eine glatte Asphaltoberfläche auf der Insel Notre Dame vorfinden, kommt vor allem im Rennen auf sie eine besondere Bedeutung zu, da sie in den Kurven und beim Überfahren der Randsteine hart beansprucht werden, gleichzeitig in Montreal aber meist nur einmal gestoppt wird und die Reifen so rund 35 Runden lang halten müssen.

Bevor am Sonntag der Start zum insgesamt 34. Kanada-Grand-Prix in der Formel-1-Geschichte freigegeben wird, werden sich die Fahrer am Freitag im Freien Training mit der am ersten Tag rutschigen Strecke vertraut machen. Obwohl die Teams Dank der modernen Computersimulationen mit einem guten Setup am 'Gilles Villeneuve Circuit' ankommen, hat das Team vor Ort noch Arbeit vor sich, da die Strecke an einigen stellen sehr uneben ist. "Wir müssen die Chassishöhe genau einstellen, um auf dem Kurs zurecht zu kommen", weiß daher Ross Brawn.

Ferrari konnte in Kanada schon acht Siege feiern und ist damit zusammen mit dem McLaren-Team der erfolgreichste Rennstall. Was Pole Positionen betrifft, muss sich Ferrari mit sechs besten Startplätzen jedoch McLaren (8) geschlagen geben. Michael Schumacher ist derweil mit vier Siegen der erfolgreichste Fahrer in Montreal.