• 05.06.2002 19:33

  • von Reinhart Linke

Barrichello: "Komme hoch motiviert nach Montreal"

Ferrari-Fahrer Rubens Barrichello gönnte sich vor dem achten Saisonlauf ein paar Tage Urlaub, ist nun aber hoch motiviert

(Motorsport-Total.com) - Rubens Barrichello blickt dem achten Saisonlauf zuversichtlich entgegen. Nachdem der Brasilianer in vielen 2002er-Rennen bisher Pech hatte und in Spielberg den Sieg an Teamkollege Michael Schumacher abgeben musste, war er in Monaco beim letzten Rennen für sein schlechtes Abschneiden selbst verantwortlich, da er zunächst mit Kimi Räikkönen kollidierte und anschließend zwei Strafen von den Rennkommissaren bekam. Das Ergebnis war schließlich ein enttäuschender siebter Platz.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

Rubens Barrichello testete nach Monaco zwei Tage in Silverstone

Barrichello: "Test in Silverstone war sehr produktiv"

Der Ferrari-Fahrer reiste nach dem Rennen in Monte Carlo nach Silverstone, wo er zwei Tage lang testete. "Unser letzter Test in Silverstone war sehr produktiv", freut sich der 30-Jährige nun. "Ein Test ist wie der Freitag bei einem Grand Prix, weil du nicht weißt, was die anderen Teams machen, ob sie mit neuen Reifen fahren oder mit viel Benzin. Deshalb sind die Zeiten nicht sehr aussagekräftig, aber es ist schön, der Schnellste zu sein."

"Rubinho", der in Silverstone die schnellste Testrunde der Woche drehte und fast sogar einen neuen Rundenrekord aufstellte, ist mit dem F2002 sehr zufrieden. In Montreal soll der Wagen sogar mit einer leicht verbesserten Aerodynamik ausgerüstet werden. "Ich glaube, dass das Auto fantastisch gut läuft", gibt sich der 152-fache Grand-Prix-Teilnehmer zufrieden. "In der gleichen Weise, wie wir in Fiorano und Mugello viel testen, habe ich früher auch immer viel in Silverstone getestet, so dass es schön war, dort wieder zu fahren. Ich traf viele Leute, die ich kennen gelernt habe, als ich in Großbritannien wohnte, aber es war ziemlich hart, sich in der Box zu bewegen, weil so viele Zuschauer da waren!"

Das Wetter bereitete auch Ferrari in Silverstone Probleme

Der Test auf der Strecke wurde derweil von anderen Bedingungen negativ beeinflusst. "Der einzig wirklich schwierige Punkt war das Wetter", so der Paulista. "Es regnete, dann schien die Sonne und der Wind wehte stark, so dass die Strecke trocken wurde, was bedeutete, dass wir entweder bei trockenen oder bei veränderlichen Wetterbedingungen fuhren." Dadurch konnten alle zehn Teams, die in Silverstone testeten, nicht so viel Fahren wie geplant.

Nach dem Test flogt Rubens Barrichello nach Florida, wo er in Miami vor dem achten von 17 Saisonrennen ein paar Tage Urlaub machte. "Ich verbrachte ein paar Tage in Miami, um mich auf den Zeitunterschied einzustellen", berichtete der WM-Dritte von 2001. "Ich habe eine Menge gute Freunde dort, weil der Ort eine Basis von vielen brasilianischen Rennfahrern in den Vereinigten Staaten von Amerika ist. Mit dem sehr heißen Wetter und den vielen Freunden um mich herum war es wie, als wenn ich zu Hause in Brasilien wäre."

Barrichello: "Ich liebe Montreal"

Beim Grand Prix von Kanada schied der Sieger des Deutschland-Grand-Prixs von 2000 bei neun Anläufen fünf Mal aus (1993 Elektronik, 1996 Kupplung, 1997 Getriebe, 1999 Lenkung, 2001 Unfall). Trotzdem hat er auch gute Erinnerungen an den Grand Prix auf der Insel Notre Dame. "Meinen ersten zweiten Platz holte ich in Montreal 1995", erinnert sich der damalige Jordan-Pegeuot-Fahrer. "Es ist eine Strecke, die ich liebe. Ich freue mich, auf ihr zu fahren. Abgesehen von der Strecke liebe ich auch die Stadt, die Atmosphäre am ganzen Wochenende ist großartig. Die Motorsportfans sind sehr enthusiastisch."

Im vergangenen Jahr schied Rubens Barrichello im Kanada-Grand-Prix aus, nachdem Juan-Pablo Montoya vor ihm die Kontrolle über seinen BMW-Williams verloren hatte und der Brasilianer beim Ausweichen selber an die Leitplanken anschlug. "Es ist ein Problem an der Strecke, weil die Auslaufzonen sehr klein sind", kritisiert der Familienvater, der hoch motiviert nach Montreal gereist ist. "In jedem Rennen dieses Jahr hatte ich ein gutes Gefühl und war mit meiner Leistung zufrieden, egal ob es die Pole Position im ersten Rennen in Australien war oder die Schnellste Rennrunde im letzten Rennen in Monaco. Als wenn ich an die große Tür klopfe. Ich komme jetzt sehr motiviert nach Kanada."