Brawn "enttäuscht": Keine Chance gegen Red Bull

Ross Brawn ist enttäuscht über den diesjährigen Mercedes MGP W01 und bittet um etwas Geduld für sein noch recht neu zusammengestelltes Team

(Motorsport-Total.com) - In den ersten zehn Rennen hat das mit ehrgeizigen Zielen in die Saison gestartete Mercedes-Werksteam gerade mal drei Podestplätze errungen, allesamt durch Nico Rosberg. In der Hierarchie der Formel 1 sind die Silberpfeile derzeit aber nur Vierter - und selbst Renault hat in den vergangenen Rennen immer wieder mal von hinten angeklopft.

Titel-Bild zur News: Ross Brawn

Ross Brawn gibt sich für dieses Jahr keinen Illusionen mehr hin

Dabei waren die Erwartungen groß, schließlich ist Mercedes (2009 noch Brawn) das amtierende Weltmeisterteam, das jetzt noch dazu die Unterstützung eines Automobilherstellers genießt. Doch vor dem Grand Prix in Hockenheim macht die Truppe keinen Hehl daraus, dass sie nicht zufrieden ist: "Wir sind enttäuscht mit der Leistung des diesjährigen Autos. Wir sind nicht dort, wo wir sein wollen", gibt Teamchef Ross Brawn zu.#w1#

"Red Bull hat die Referenz gesetzt, an der wir alle uns orientieren müssen", erkennt der Weltmeistermacher, der schon Benetton, Ferrari und Brawn zu WM-Titeln geführt hat. Nun bittet Brawn um ein bisschen mehr Zeit für die Trendwende, denn: "Es gibt Bereiche am Auto, die wir wegen des Gesamtkonzepts in diesem Jahr nicht mehr ändern können, aber die wollen wir natürlich für nächstes Jahr verbessern."

"Ich finde, dass wir dieses Jahr gute Fortschritte gemacht haben, aber unsere internen Analysen zeigen, dass wir nicht schnell genug aufholen, um Red Bull noch einzuholen. Natürlich entwickeln wir uns weiter, aber die anderen tun das auch. Ich bin also zufrieden mit unserer Arbeit, aber ich bin nicht zufrieden mit der Basis des Autos", gibt der Brite, der für Hockenheim einige technische Neuerungen ankündigt, zu Protokoll.

Dass der Knoten nicht wie erhofft schon in diesem Jahr geplatzt ist, liegt laut Brawn "sicher ein bisschen an der Übergangsphase, die wir gerade durchmachen". Damit spielt er auf den Verkauf des Teams an Mercedes an, den Wechsel aller Fahrer und die Umstrukturierung, die Anfang 2009 aufgrund des finanziellen Drucks begonnen werden musste. Damals wurden mehr als 200 der insgesamt über 700 Mitarbeiter entlassen.