Brawn dämpft Euphorie um Schumachers Bestzeit

Trotz der Tagesbestzeit von Michael Schumacher gab sich Ferraris Technischer Direktor nach dem Training zurückhaltend - Chancen sind aber intakt

(Motorsport-Total.com) - Michael Schumacher fuhr heute Morgen in Imola eine Bestzeit von 1:24.751 und war damit um 0,292 Sekunden schneller als Fernando Alonso in der zweiten Session am Nachmittag. Allerdings äußerten einige Experten prompt den Verdacht, dass Ferrari mit wenig Benzin geblufft haben könnte - und Ross Brawns zurückhaltende Reaktion bestärkt derartige Theorien nur.

Titel-Bild zur News: Ross Brawn

Ross Brawn weiß, dass vor Ferrari in Imola noch jede Menge Arbeit liegt

Der Brite gab gegenüber 'Premiere' zwar zu Protokoll, dass sein Team "einen guten Tag" gehabt hätte, aber euphorisch wirkte er dabei nicht. Dennoch: "Die Autos liegen gut und wir bekamen reifenseitig sehr gute Informationen heraus. Die beiden Fahrer waren mit unterschiedlichen Reifentypen unterwegs, so dass wir heute Abend gute Vergleiche anstellen können. Heute machten beide Reifen einen guten Eindruck. Wir sind sehr zufrieden", sagte er.#w1#

Hauptgrund für die Wiederauferstehung Ferraris - ob nun kurz- oder doch langfristiger Natur - seien die verbesserten Kolben, aufgrund derer man bisher das Leistungsband des V8-Motors nicht ausfahren konnte. Das ist jetzt anders: "Wir haben neue Motoren drin", bestätigte Brawn. "In Malaysia und Australien mussten wir wegen der Motorenprobleme mit reduzierter Drehzahl fahren, daher ist es gut, den Motor wieder voll ausschöpfen zu können."

"Mit den bisherigen Fortschritten sind wir zufrieden, aber wir müssen noch ein bisschen besser werden." Ross Brawn

Auf die Frage, warum er angesichts dessen nicht zufriedener wirke, antwortete er: "Wir gehen ernsthaft an die Sache heran, müssen fokussiert und konzentriert bleiben und versuchen, das Auto weiter zu verbessern, damit wir uns nicht selbst überholen. Mit den bisherigen Fortschritten sind wir zufrieden, aber wir müssen noch ein bisschen besser werden", meinte der Technische Direktor des Ferrari-Teams zurückhaltend.

Ein Doppelsieg wäre "ein Traumresultat, aber Renault ist momentan unser größtes Problem, was das angeht. Wir wünschen uns ein gutes Resultat. Es ist noch früh, aber wenn wir hart arbeiten und alles geben, dann könnten wir am Sonntag um den Sieg mitfahren. Ferrari steht immer unter Druck, aber damit können wir umgehen. Für uns zählen nur die enttäuschenden Resultate der vergangenen Rennen, denn das wollen wir hier besser machen", erklärte Brawn abschließend.