Freitag der Giganten in Imola: Alonso vor Schumacher

Fernando Alonso und Michael Schumacher machten am Freitag die Bestzeit in Imola unter sich aus - Kubica starker Dritter vor Davidson und Massa

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 präsentierte sich heute in Imola zum Auftakt der Europasaison von ihrer Zuckerseite: 25 Grad Luft- und 31 Grad Asphalttemperatur ließen bei strahlendem Sonnenschein im 'Autodromo Enzo e Dino Ferrari' regen Fahrbetrieb zu - und unterm Strich machten die Tagesbestzeit die zwei Topfavoriten, Fernando Alonso und Michael Schumacher, unter sich aus.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso untermauerte mit Bestzeit seine derzeitige Favoritenstellung

Zunächst lag Schumacher (13 Runden) sehr zur Freude der Ferrari-Fans lange in Führung, doch kurz vor Schluss wurde er noch von Alonso (1:25.043/15 Runden) im Renault abgefangen - unterm Strich trennten die beiden Weltmeister nur 0,328 Sekunden, wobei der Unterschied im letzten Sektor am deutlichsten wurde. Weil es reifenseitig keine Vorteile für einen der beiden Hersteller geben dürfte, läuft derzeit alles auf ein Gigantenduell Alonso gegen Schumacher hinaus.#w1#

Ferrari vor heimischem Publikum auf dem richtigen Weg

Dass sich Ferrari endlich wieder auf dem aufsteigenden Ast befindet, bestätigte Felipe Massa (+ 0,836/16 Runden) mit einem soliden fünften Platz - unmittelbar hinter dem bärenstarken BMW Sauber F1 Team Testfahrer Robert Kubica (+ 0,378/31 Runden) und Anthony Davidson (Honda/+ 0,656/31 Runden). Letzterer leistete sich nach elf Minuten einen spektakulären Dreher im zweiten Sektor, konnte jedoch problemlos weiterfahren.

Apropos Probleme: Etwa zu Halbzeit wurde Alonso kurz langsam, rettete sich aber an die Box zurück, so dass er das Training schon wenige Minuten später wieder aufnehmen konnte. Ansonsten gab es keine technischen Defekte, aber viele fahrerisch bedingte Ausritte - unter anderem erwischte es Robert Doornbos (16./Red-Bull-Ferrari/+ 1,874/27 Runden), Kubica mit Dreher in der Tosa-Kurve, Takuma Sato (27./Super-Aguri-Honda/+ 4,827/23 Runden) sowie kurz vor Schluss auch Alonso und Kimi Räikkönen.

Der angesprochene "Iceman" musste sich heute seinem Teamkollegen Juan-Pablo Montoya (9./+ 1,291/15 Runden) geschlagen geben, belegte selbst mit 1,457 Sekunden Rückstand nach 16 Runden nur den zwölften Platz. Insgesamt wirkten die "Silberpfeile" nicht so stark wie erwartet, allerdings dürfen die Kräfteverhältnisse nach dem Freitagstraining noch nicht überbewertet werden.

Fisichella mit neuem Motor nur Sechster

Giancarlo Fisichella

Giancarlo Fisichella landete am ersten Tag in Imola nur auf dem sechsten Platz Zoom

Enttäuschend auch Lokalmatador Giancarlo Fisichella (6./Renault/+ 0,948/15 Runden), der vor Jarno Trulli (Toyota/+ 0,986/24 Runden), Alexander Wurz (Williams-Cosworth/+ 1,285/31 Runden), Montoya und Nick Heidfeld (BMW Sauber F1 Team/+ 1,344/7 Runden) in den Top 10 rangierte. Die beiden Honda-Piloten Jenson Button (11./+ 1,384/12 Runden) und Rubens Barrichello (13./+ 1,610/19 Runden) verpassten diesen Cut nach eher farbloser Vorstellung knapp.

Die weiteren Deutschen? Nico Rosberg schonte sein Williams-Cosworth-Paket konsequent, ging erst kurz vor Schluss für zehn Runden auf die Strecke und klassierte sich mit 1,946 Sekunden Rückstand an 17. Position, während Ralf Schumacher (+ 2,596/5 Runden) seinen Toyota nicht brutal genug über die Randsteine peitschen konnte und daher mit Platz 22 Vorlieb nehmen musste. Auf den Rängen 24 bis 26: die österreichisch-schweizerische Achse mit Christian Klien (Red-Bull-Ferrari/+ 2,947/12 Runden), Neel Jani (Toro-Rosso-Cosworth/+ 3,318/21 Runden) und Giorgio Mondini (MF1-Toyota/+ 3,790/27 Runden).

Negativste Überraschung des heutigen Tages war zweifellos die Red-Bull-Fraktion, die diesmal kein einziges Fahrzeug in die Top 10 brachte und noch viel Aufholbedarf hat, den Frust darüber aber wenigstens im neuen Motorhome hinunterspülen kann, während sich an der Spitze alle über die Rückkehr von Ferrari freuen. Eine feste Größe bleibt gegenüber den Überseerennen aber unverändert: Renault ist für den Grand Prix am Sonntag wohl zu favorisieren...