• 03.01.2002 12:48

  • von Reinhart Linke

Brawn: Barrichello ist Schumacher ebenbürtig

Ross Brawn glaubt, dass Rubens Barrichello an einem guten Tag genauso stark wie Michael Schumacher ist

(Motorsport-Total.com) - Nun schon in seinem dritten Jahr fährt Rubens Barrichello an der Seite von Michael Schumacher, nachdem zuvor seit 1996 Eddie Irvine der Teamkollege des 53-maligen Grand-Prix-Siegers gewesen war. Obwohl Rubens Barrichello seinen eigenen Erwartungen, die er Anfang 2000 vor dem Engagement bei Ferrari an sich gestellt hatte ("Ich kann Michael schlagen"), nicht gerecht werden konnte, ist Ferrari mit der Arbeit des Brasilianers zufrieden.

Titel-Bild zur News: Ross Brawn

Der Technische Direktor von Ferrari, Ross Brawn, glaubt an Rubens Barrichello

"Ich muss sagen, dass Rubens sehr gut ist und so dicht an Michael Schumacher dran ist wie noch kein Teamkollege zuvor ? sogar dichter als Eddie Irvine", lobt Ross Brawn, Technischer Direktor von Ferrari, den 29-jährigen WM-Dritten von 2001 in der britischen Presse. "Ich mag Rubens sehr, aber er steht in Michaels Schatten." Das hat vor allem das Jahr 2001 gezeigt, als Rubens Barrichello seinen Teamkollegen nur beim Grand Prix von Italien in Monza im Qualifikationstraining schlagen konnte. Damals lief Michael Schumacher wenige Tage nach den schrecklichen Terroranschlägen auf die USA nicht zur Höchstform auf. Im Schnitt war der Sieger vom Deutschland-Grand-Prix 2000 im vergangenen Jahr im Qualifikationstraining rund sechs Zehntelsekunden langsamer als der Kerpener, der am heutigen Donnerstag seinen 33. Geburtstag feiert.

Trotzdem glaubt der 47-jährige Ross Brawn, dass Rubens Barrichello dem vierfachen Weltmeister ebenbürtig ist, wenn er einen guten Tag hat. Dies war 2001 ? abgesehen von den zwei Rennen nach den Terroranschlägen ? aber wohl nur beim Saisonauftakt in Australien der Fall, als der Wahlmonegasse in seiner schnellsten Runde im Qualifikationstraining einige Autos überholen musste und trotzdem am Ende nur 0,371 Sekunden langsamer war als der zweifache Familienvater. "Wenn Rubens einen guten Tag hat, ist er genauso stark wie Michael", bestätigt Ross Brawn. "Das Problem ist, dass Rubens im Vergleich zu Michael, der immer an der Spitze fährt, nicht so konstant ist."

Trotzdem sind die Tage von Rubens Barrichello bei Ferrari wohl gezählt. Auch wenn niemand offiziell bestätigen will, dass man längst auf der Suche nach einem Nachfolger für Michael Schumacher ist, rechnen Insider damit, dass der Ende 2002 auslaufende Vertrag mit "Rubinho" nicht mehr verlängert wird. Man kann davon ausgehen, dass der erst 20-jährige Formel-1-Neuling Felipe Massa wie schon zuvor der Sauber-Petronas-Debütant Kimi Räikkönen von dem italienischen Team beobachtet wird. Felipe Massa könnte in seinen ersten beiden Jahren bei den Roten an der Seite von "Schumi" lernen, ehe er 2005 in die Fußstapfen des Wahlschweizers treten könnte.