Villeneuve ist Ferrari gegenüber nicht abgeneigt
Der Kanadier sagt, dass er gerne für Ferrari fahren würde und mit Michael Schumacher als Teamkollegen kein Problem hätte
(Motorsport-Total.com) - Eigentlich gibt es zum Thema Jacques Villeneuve und Ferrari nicht viel zu sagen, außer dass der Kanadier schon in der Vergangenheit des Öfteren erklärte, dass er sich durchaus vorstellen kann für die Scuderia zu fahren und auch mit Michael Schumacher als Teamkollegen kein Problem hätte - vorausgesetzt beide Fahrer bekämen absolut identisches Material und es gäbe von vornherein keinen Nummer-1-Status. Da Schumacher aber Ferrari in den letzten Jahren auf die Siegerstraße zurückgebracht hat und im Team unangefochten die Nummer 1 ist, galt es bislang als unvorstellbar, dass Villeneuve jemals wieder über Ferrari als möglichen Rennstall für sich nachdenken würde. Zu eindeutig hatte der in St. Jean sur Richelieu geborene Kanadier in den letzten Jahren zu verstehen gegeben, dass er mit Schumacher nur in einem Team fahren würde wenn beide dort neu wären, sodass wirklich Chancengleichheit bestünde.

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Villeneuve hat genug von den Enttäuschungen bei BAR und zieht Ferrari als neues Team in Betracht
Die Ungewissheit über das Potenzial des neuen BAR-Honda-Boliden, sowie Zweifel ob es das Team aus Brackley jemals an die Spitze der Königsklasse schaffen wird, haben Jacques Villeneuve anscheinend aber dazu bewegt seine ursprüngliche Meinung zu überdenken und sich schon jetzt mit Optionen für die Saison 2003 zu beschäftigen. Der Grund, weshalb der Weltmeister von 1997 Ferrari plötzlich wieder in Betracht zieht, könnte der sein, dass man ihm letztes Jahr bei McLaren eine abfuhr erteilte, Rubens Barrichellos Vertrag mit den Italienern diese Saison ausläuft und es insgesamt an wirklichen Alternativen mangelt.
"Ich würde gerne Michael als Teamkollegen haben", wird Villeneuve dieser Tage von 'ITV' zitiert und lässt mit seiner Aussage vermuten, dass er, nachdem sein Freund Craig Pollock seinen Posten als Teamchef von BAR-Honda räumen musste, wirklich darüber nachdenkt sich in die "Höhle des Löwen" zu Michael Schumacher in das Ferrari-Team zu begeben. Dies wäre allemal eine genauso große Herausforderung wäre wie mit BAR-Honda den Durchbruch zu schaffen.
Villeneuve, der zuletzt 1997 beim Großen Preis von Luxemburg auf dem Nürburgring einen Grand Prix gewann, rechnet fest damit, dass Ferrari auch 2002 das beste von den nunmehr zwölf Teams sein wird. Der 30-Jährige geht sogar so weit, dass er behauptet, dass Schumacher und Barrichello den anderen Teams immer noch haushoch überlegen sein dürften, selbst wenn man mit dem Boliden der letzten Saison fahren müsste.
"Letztes Jahr hatten sie ein Auto welches allen anderen überlegen war und selbst wenn sie keine Fortschritte über den Winter machen würden, so würden sie immer noch vor allen anderen liegen", ließ der Kanadier keinen Zweifel daran, dass er von der Stärke Ferraris beeindruckt ist und auch in der bevorstehenden Saison wieder mit einer Dominanz der Roten rechnet.
Ob der Kanadier tatsächlich BAR-Honda Ende dieses Jahres verlassen wird - in welche Richtung auch immer -, wird schlussendlich von der Konkurrenzfähigkeit des britischen Teams unter Leitung von David Richards abhängen. Vielleicht verheißen Villeneuve die ersten Testfahrten mit dem BAR 004 ja auch, dass es aufwärts geht und ein Licht am Ende des Tunnels zu sehen ist und er entscheidet sich ein weiteres Jahr zu bleiben...

