Brawn: "700 PS wären vernünftig"
Ferraris Technischer Direktor Ross Brawn würde die Leistung der heutigen Formel-1-Autos drastisch senken
(Motorsport-Total.com) - Ferraris Technischer Direktor Ross Brawn scheint derzeit ein äußerst zufriedener Mann zu sein. Der Ferrari F2004 enteilte der Konkurrenz in den ersten beiden Rennen, und derzeit stellt sich die versammelte Konkurrenz die Frage, wie diese Dominanz entstehen konnte. "Ich denke, dass wir im letzten Jahr nicht das Beste aus den Regeln gemacht haben, aber in diesem Jahr hat jeder im Team einen guten Job gemacht und wir haben von Anfang an ein neues Auto eingesetzt", so der Engländer.

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Ross Brawn würde eine Verringerung der Motorleistung begrüßen
Doch Brawn bleibt trotz der beiden Siege in den ersten beiden Rennen vorsichtig. "Wir wissen, dass sich in der Formel 1 die Situation über Nacht ändern kann, daher sehen wir nichts als gegeben an." In Bahrain kommt obendrein die Schwierigkeit dazu, sich auf eine komplett neue Strecke vorzubereiten. "Selbst mit allen Simulationsprogrammen ist bei der Reifenwahl für eine neue Strecke auch Schätzen dabei."#w1#
"Es ist also durchaus möglich, dass sich im Laufe des Wochenendes zeigt, dass eine Reifenfirma besser als die andere geschätzt hat", so der 49-Jährige. "Wenn man sich die Streckenkarte anschaut, dann gibt es nicht so viele schnelle Kurven wie in Malaysia. Diese Strecke wird unserem Paket nicht übermäßig entgegenkommen. Ein Problem, das alle betrifft, ist, dass Sand den Grip der Reifen beeinflussen und in die Motoren gelangen kann."
"Das Problem mit dem Sand ist, dass wir nicht über den Sand reden, der auf dem Boden liegt, er ist faktisch die ganze Zeit über in der Luft", erklärte Brawn, der erwartet, dass das leicht geänderte Qualifyingformat zu einem spannenderen ersten Durchgang führen könnte. "Es ist Zeit, das Auto vor dem Beginn der zweiten Hälfte an die Boxen zu bringen, wenn es von der Strecke abkamen oder ein Problem hatte."
In der letzten Zeit machten sich einige Formel-1-Piloten Sorgen um die ständig sinkenden Rundenzeiten. Die Sicherheit könne so nicht mehr lange gewahrt werden. "Es ist unvermeidlich, dass die Geschwindigkeiten zunehmen, wenn zehn Teams versuchen, ihre Auto schneller zu machen", so Brawn. "Der Reifenkampf beschleunigt diesen Prozess noch."
"Wir sind alle daran interessiert, ein neues technisches Paket zu finden, um die Geschwindigkeiten zu drücken", fuhr der Engländer fort. "Wir haben kein Interesse an der absoluten Geschwindigkeit, wir wollen nur schneller sein als unsere Gegner. Wir alle unterstützen die Änderungen, die für 2006 geplant sind, und 2008 kommt eine große Änderung bei den Motoren. Eine Leistungsabsenkung hinunter zu 700 PS wäre vernünftig. Aber ich glaube dennoch, dass Formel-1-Autos schnell sein müssen."

