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Brasilien im Re-Live: War das unfair von Max Verstappen?

Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Geldstrafe für Lewis Hamilton +++ Toto Wolff wütend: "Absolute Sauerei!" +++ Red Bull sieht WM-Chancen schwinden +++

21:54 Uhr

Aston Martin: Tsunoda "rücksichtslos" und "verzweifelt"

Zwischen Verstappen und Hamilton krachte es heute nicht. Dafür aber zwischen Stroll und Tsunoda. "Wir hatten heute eine gute Chance, Punkte mitzunehmen", ärgert sich der Aston-Martin-Pilot und erklärt: "Sein Manöver war verzweifelt und er war viel zu optimistisch. Die Berührung hat mein Auto beschädigt und ab da fielen immer mehr Teile ab."

Letztendlich musste er bekanntlich aufgeben. Teamchef Otmar Szafnauer bezeichnet die Aktion als "rücksichtslos", während der Japaner selbst sagt: "Es war ein riskantes Manöver, aber er hat einfach nicht in seine Spiegel geschaut." Nach seiner Zehn-Sekunden-Strafe wurde er am Ende 15.


21:47 Uhr

Wolff: Auto ist "komplett legal"

Der Mercedes-Teamchef hat sich bei 'Sky' derweil auch zu den Spekulationen rund um den sensationellen Speed auf den Geraden geäußert. "Das ist Auto ist komplett legal", stellt er klar und erklärt: "Die anderen haben das Recht, das infrage zu stellen und zu protestieren. Das wird vielleicht passieren." Sorgen mache er sich deswegen aber nicht.

"Wir werden ihnen anbieten, einen Heckflügel mitzunehmen, den sie sich in die Bibliothek stellen und in 2.000 Teile auseinandernehmen können", witzelt Wolff.


21:39 Uhr

Horner: Aktion in Kurve 4 war fair

Wenig überraschend: Der Red-Bull-Teamchef hätte Verstappen für das Manöver gegen Hamilton auch nicht bestraft. Er erklärt bei 'Sky': "Max hat spät gebremst und sie sind beide von der Strecke abgekommen. Daher wäre es wirklich unfair gewesen, eine Strafe auszusprechen." Er gesteht zwar, dass Red Bull sich im umgekehrten Fall auch beschwert hätte.

"Aber ich hätte mir nichts davon erwartet", so Horner, der klarstellt, Verstappen habe durch die Aktion seiner Meinung nach "keinen Vorteil" gehabt, und es habe auch "keinen Kontakt" gegeben. Es sei einfach hartes Racing gewesen. "Die Stewards haben die richtige Entscheidung getroffen", findet der Teamchef.


21:30 Uhr

Geldstrafe für Lewis Hamilton

Wie bereits angekündigt gibt es keine sportliche Strafe gegen Hamilton. Er muss 5.000 Euro zahlen, weitere 20.000 sind zur Bewährung ausgesetzt. In der Begründung heißt es unter anderem, dass die Aktion "unsicher" gewesen und Hamilton damit ein schlechtes Vorbild für Nachwuchspiloten gewesen sei. Hier die Begründung im Wortlaut:

"The driver of car 44, Lewis Hamilton, undid his seat belts on the in-lap at the end of the race. While the Stewards are sympathetic to the desire to celebrate, it is fundamentally unsafe to undo the seatbelts while the car is in motion. Slow speeds in these cars are very fast for an unrestrained occupant. Further, Formula 1 drivers set the example for junior categories. It is critical that junior category drivers learn the importance of using all the safety devices of the car at all times."


21:28 Uhr

Kein Protest von Red Bull

Obwohl Red Bull sich über den Mercedes-Speed wundert, planen die Bullen keinen Protest. "Wir haben nicht genug Fakten", erklärt Marko bei 'Sky' und stellt klar: "Das ist das allerletzte Mittel. Wir würden zuerst versuchen, dass das von der FIA entsprechend vorgebracht wird und man einfach die Teile, wo wir glauben, dass sie nicht konform sind, wechselt."

"Aber: Um da wirklich vorgehen zu können, haben wir noch nicht genug Fakten", so Marko. Auch Teamchef Horner erklärt: "Wir werden nach diesem Rennen nicht protestieren. Es ist wichtig, dass wir verstehen, wo dieser Speed herkommt. [...] Als er Max überholt hat, war er in dieser Runde fast 30 km/h schneller. Das müssen wir verstehen."


21:21 Uhr

Perez: Hamilton-Speed "von einem anderen Planeten"

Auch der Mexikaner wundert sich, warum Hamilton heute so schnell war. "Der Speed auf den Geraden war von einem anderen Planeten", berichtet er und ergänzt: "Ich sah im Kurvenausgang in den Spiegel und fühlte mich sicher. Dann sah ich noch einmal hinein und plötzlich ist er schon neben mir. Das war ziemlich beeindruckend." Zumindest heute hatte Red Bull kein Mittel dagegen.


21:14 Uhr

Red Bull rätselt über Mercedes-Motor

Helmut Marko zeigt sich bei 'Sky' einmal mehr erstaunt darüber, wie Hamilton heute an den anderen Autos vorbeigeflogen ist. "So einen Motor haben wir in den letzten Jahren nicht gesehen von Mercedes, soweit ich mich erinnern kann. Unglaublich. Es ist nur der Motor von Hamilton. Alle anderen bewegen sich im normalen Bereich."

"Mercedes ist da ein Meisterwerk gelungen, so eine Rakete noch in dieser entscheidenden Phase herbeizuzaubern", wundert er sich. "Da sitzen wir momentan und rätseln", sagt er und ergänzt: "Wir haben auch schon die Honda-Ingenieure zu uns berufen. Wie es geht, das würden wir gerne wissen."

"Wir können es nicht über den Honda-Motor ausgleichen. Ein neuer Motor bei uns bringt vielleicht drei bis fünf kW. Aber [im Fall Mercedes] reden wir von ganz anderen Zahlen." Hamiltons neuer Antrieb liefere "gute 15 kW" mehr. "Vor allem: nur der Hamilton-Motor", grübelt Marko. Denn mit Bottas habe man heute kämpfen können.


21:07 Uhr

Vergleichsbeispiele

Warum wir uns so sicher sind, dass Hamilton keine sportliche Strafe bekommen wird? Weil das in der Vergangenheit bei ähnlichen Vergehen auch nie der Fall war. Wir haben hier einmal zwei Vergleichsbeispiele herausgesucht:

Motor, Gurt, Ausfall: Charles Leclerc erklärt, was wirklich los war!

Gurte locker bei Kwjat: FIA stellt keinen Regelverstoß fest

Selbst eine Geldstrafe wäre also vermutlich zu hoch gegriffen.


21:02 Uhr

Nicht das erste Mal ...

Hamilton ist übrigens bereits früher damit aufgefallen, seinen Gurt bereits in der Auslaufrunde zu lösen. Bereits 2017 sagte Romain Grosjean: "Ich glaube, Lewis hat das schon oft gemacht." Hamilton selbst gab damals sogar zu: "Ich löse die Gurte. Ich mache das aber nicht so oft."

Die ganze Story gibt es hier!


20:53 Uhr

Untersuchung gegen Hamilton

Passt irgendwie zum Wochenende: Mercedes muss noch einmal zu den Rennkommissaren. Hintergrund: Hamilton hat in der Auslaufrunde seinen Gurt geöffnet. Das ist nicht erlaubt. Dürfte aber höchstens eine Geldstrafe geben, sportlich ist da nichts zu befürchten.


20:47 Uhr

Wolff: Kein neuer Motor mehr nötig

An diesem Wochenende war Hamilton auf den Geraden nicht zu schlagen. Will Mercedes ab jetzt einfach an jedem Wochenende einen frischen Motor nehmen, um diese Performance überall zu haben? Wolff stellt klar, dass man ab jetzt ohne weiteren Tausch durchfahren wolle.

Man habe zwar noch "Fragezeichen" bei der Zuverlässigkeit. Grundsätzlich sei aber kein Wechsel mehr geplant. Gleichzeitig stellt er aber auch klar, dass man nicht bis zum letzten Rennen diese Performance haben werde. Mit zunehmender Lebensdauer werde der Motor "sicherlich an Leistung einbüßen".


20:39 Uhr

"Lächerlich": Wolff legt noch einmal nach

Jetzt läuft die Medienrunde des Österreichers. Das Wochenende sei eine "Achterbahn" gewesen, erklärt er. Umso süßer schmecke nun der Sieg. "Das ganze Wochenende lief gegen uns", sagt er und erklärt, der "Gipfel" sei die Entscheidung im Rennen gewesen, Verstappen nicht zu bestrafen. "Das war über der Grenze", stellt er klar und ergänzt, es sei "lächerlich", keine Strafe gegeben zu haben.

Es hätte mindestens eine Fünf-Sekunden-Strafe geben müssen.


20:32 Uhr

Hamilton: Spielt jetzt auch keine Rolle mehr

Der Weltmeister gibt sich angesichts der Nicht-Strafe für Verstappen recht entspannt. "Ich muss mir das noch einmal ansehen, aber letztendlich war es ein Rennunfall. Und es spielt eigentlich keine Rolle, denn ich habe das Ergebnis geholt, das ich brauchte", erklärt er. Auch im Cockpit habe er sich deswegen keine Gedanken gemacht. "Ich fuhr einfach weiter", betont er.


20:23 Uhr

Wolff wütend: "Absolute Sauerei!"

Deutliche Worte von Toto Wolff bei 'Sky'. Der Mercedes-Teamchef wettert: "Wir wussten, wir haben eine fünf Plätze Startplatzstrafe. So ist es nunmal. Dann gestern disqualifiziert zu werden, während munter an Max' Auto herumgeschraubt wird vor dem Rennen, und dann diese absolute Sauerei, keine Strafe zu bekommen für das Rausdrängen."

"Das ganze Wochenende wurden uns Sachen an den Kopf geworfen, aber am Ende haben wir gewonnen und sind Dritter geworden", sagt er mit einer gewissen Zufriedenheit und ergänzt, es sei "eigentlich peinlich für die Rennleitung", Verstappen nicht bestraft zu haben. Er ist sich sicher: "Es wird gegen uns geschossen."

Wolff kündigt an: "Das wird jetzt alles aufgearbeitet in den nächsten Tagen, weil das können wir nicht auf uns sitzen lassen. Da werden Entscheidungen getroffen, die nicht nachvollziehbar sind. Es hilft ja jetzt auch nicht, schmutzige Wäsche zu waschen. Das machen wir dann direkt. Irgendwo gibt es eine Grenze."

Starker Tobak!


20:19 Uhr

Marko: "Dann schaut es nicht gut aus ..."

Red Bull hatte in Brasilien auf einen Sieg gehofft. Heute war Hamilton aber zu schnell. Das macht auch Helmut Marko Sorgen. Im 'ORF' erklärt er, dass Saudi-Arabien wegen der langen Geraden "auf alle Fälle" eine Mercedes-Strecke sei. Katar und das umgebaute Abu Dhabi könne er schwer einschätzen.

Sein Fazit lautet allerdings: "Wenn sie diese Motorleistung bis zum letzten Rennen festhalten können, dann schaut es nicht gut aus." Noch liegt Verstappen in der WM 14 Punkte vorne. Aber: Damit kann Hamilton bei noch drei Rennen weiterhin aus eigener Kraft Weltmeister werden.


20:14 Uhr

Hamilton: Wusste, dass sie so entscheiden

Der Weltmeister ist nicht überrascht, dass Verstappen nicht bestraft wurde. Als man ihm gesagt habe, dass es eine Untersuchung gebe, da sei ihm schon klar gewesen, was dabei herauskomme. Das war übrigens eine Fehlinformation des Teams, es gab nicht einmal eine Untersuchung. Der Zwischenfall wurde lediglich zur Kenntnis genommen, aber nicht noch einmal genauer angeschaut.