Boullier traut Grosjean den WM-Titel zu

Schon fast in Ungnade gefallen, steht Romain Grosjean nun offenbar vor einem Comeback in der Formel 1 - Riesenlob von Renault-Teamchef Eric Boullier

(Motorsport-Total.com) - Als Romain Grosjean 2009 das Renault-Cockpit von Nelson Piquet jun. erbte, machte er an der Seite des übermächtigen Teamkollegen Fernando Alonso (erwartungsgemäß) keine besonders auffällige Figur. Die Karriere des Franzosen drohte dann schon im Sportwagen zu versauern, ehe er sich dazu durchrang, einen weiteren Anlauf auf die Formel 1 zu starten.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Romain Grosjean (rechts) hofft auf ein Comeback in der Formel 1

Nach einem Kurzgastspiel in der GT1-Weltmeisterschaft und einem Start bei den 24 Stunden von Le Mans stieg Grosjean 2010 erst im dritten Saisonrennen in die Auto-GP-Serie ein, in der er prompt den Meistertitel gewann. Auch in der GP2-Asia-Meisterschaft des vergangenen Winters belegte er den ersten Platz und momentan führt er die GP2-Hauptserie an. Dass ihn sein Manager Eric Boullier kurzzeitig sogar aus dem Gravity-Förderkader geschmissen hatte, ist längst Schnee von gestern.

"Dieses Jahr zeigt Romain allen, dass er den Speed und das Talent hat und definitiv zu den zukünftigen Stars der Formel 1 gehört", spricht der Gravity- und Renault-Chef seinem Schützling ein Kompliment aus. "Einige Teams beobachten ihn und haben mit ihm gesprochen und er steht auch auf meiner Liste für Renault. Wenn er diese starke Form halten kann und die GP2 mit Reife dominiert, dann beweist er damit, dass er in die Formel 1 gehört."

Derzeit gibt es mehrere Wege, die für Grosjean zurück in die Formel 1 führen könnten. Am schnellsten würde es wohl gehen, wenn Jerome D'Ambrosio sein Marussia-Virgin-Cockpit tatsächlich nicht länger bezahlen kann, wie gemunkelt wird. Gravity würde dann wohl Grosjean als Ersatz anbieten. Vermutlich erst ab 2012 könnte er Nick Heidfeld bei Renault ablösen, falls Robert Kubica wider Erwarten doch nicht fit werden sollte.

"Sein Ziel ist, die GP2-Meisterschaft zu gewinnen, aber alle erwarten von ihm, dass er der nächste Lewis Hamilton wird - und ich bin mir nicht sicher, ob er das sein kann", relativiert Boullier, schwärmt aber: "Er ist ein Talent, das schon bald in der Formel 1 sein wird, und wenn er ein gutes Auto hat, kann er um Weltmeisterschaften, Siege und Podestplätze kämpfen. Aber vorher muss er erst allen zeigen, dass er in der GP2 der Chef ist."