• 10.10.2011 14:54

  • von Dieter Rencken

Boullier: Suzuka war vielversprechend

Renault konnte in Japan wieder punkten und sieht sich in Reichweite zu Mercedes - Eric Boullier hofft bis zum Saisonende auf einen anhaltenden Trend

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Desaster von Singapur holte Renault in Japan wieder Punkte. Witali Petrows neunter Platz war zwar nicht das, was man sich erhoffte, aber Hauptkonkurrent Force India ging komplett leer aus und dadurch konnte man einen großen Schritt in Richtung Sicherstellung des fünften Platzes bei den Konstrukteuren machen.

Titel-Bild zur News: Eric Boullier

Eric Boulliers Gedanken drehen sich aktuell oft um das kommende Jahr

Frage: "Bist du mit dem Ausgang des Rennens in Japan zufrieden?"
Eric Boullier: "Ich würde schon sagen, dass ich zufrieden bin. Wir sind zwei Wochen nach dem qualvollen Wochenende von Singapur mit großen Hoffnungen nach Japan gekommen. Wir dachten, dass Suzuka der Natur des R31 liegt. In manchen Aspekten hatten wir Recht."

"Wir hatten übers gesamte Wochenende ein gutes Tempo. Dennoch haben wir unglücklicherweise nicht die Schlagzeilen gemacht, die wir uns erhofft haben. Nach einer guten Performance im Qualifiying hatte ich die Hoffnung und Zuversicht, dass wir in die Top 10 einziehen und doppelt Punkte holen können."

Wertvolle Punkte

"Am Ende stellte sich heraus, dass es ein zwiespältige Geschichte war. Auf der einen Seite lief es für Witali mit seiner Zweistoppstrategie gut. Auf der anderen Seite hatte Bruno einen schwierigen Start. Er konnte die verlorene Zeit nie richtig gutmachen. Selbst das Safety Car konnte ihm nicht helfen. Das war für ihn einer dieser Tage."


Fotos: Renault, Großer Preis von Japan


Frage: "Petrows Punkte waren hinsichtlich der Konstrukteurswertung besonders wichtig, oder?"
Boullier: "Absolut. Ich muss das Wochenende in Japan praktisch sehen. Wir nähern uns dem Ende der Saison und unsere Ziele rücken näher. Wir wissen, was in den kommenden sechs Wochen im Bereich unserer Möglichkeiten ist. Unser Blick richtet sich auf den fünften Platz in der Meisterschaft. Die zwei Punkte von Japan haben uns der Erreichung dessen nähergebracht. Wir fühlen uns unserer Sache aber noch nicht zu sicher."

Frage: "Tat es gut, dass ihr euch Luft vor Force India verschaffen konntet, die in den vergangen Rennen stark aufgeholt haben?"
Boullier: "Wir wussten, dass wir in Singapur zu kämpfen haben. Doch unser Auto ist besser als das von Force India und dieses Wochenende haben wir gezeigt, dass wir hinsichtlich des Tempos nicht so weit hinter Mercedes liegen. Das ist vielversprechend und wir konnten Force Indias Angriff abwehren."

2012 im Fokus

Frage: "Südkorea ist in der Formel 1 noch recht neu. Welchen Stellenwert hat der Standort?"
Boullier: "Ich bin absolut der Meinung, dass sich die Formel 1 als globaler Sport sieht. Sie muss Grenzen überqueren und sich selbst in neuen Gebieten präsentieren. Südkorea kam im vergangenen Jahr dazu und ich war sehr zufrieden, eine gute Show zu beobachten."

Witali Petrow

Witali Petrow sicherte dem Renault-Team in Japan zwei WM-Punkte Zoom

"Japan ist im Motorsport etabliert, Südkorea hingegen nicht. Das Land verdient eine Chance, eine eigene Marke in der Formel 1 zu werden. Ich freue mich, zurückzukehren und zu beobachten, wie sich der Veranstaltungsort und die Organisation seit dem Vorjahr entwickelt haben."

Frage: "Kommt der neue Frontflügel in Südkorea?"
Boullier: "Ich hoffe es sehr."

Frage: "Es stehen noch vier Rennen auf dem Plan. Wie viele Gedanken drehen sich bereits um das Jahr 2012?"
Boullier: "Ehrlich gesagt, beschäftigen sich viele meiner Gedanken mit dem nächsten Jahr. Unsere Priorität liegt zwar noch darin, in der Konstrukteurswertung den fünften Platz sicherzustellen und Brunos und Witalis Chancen auf gute Ergebnisse zu fördern. Dennoch verbringe ich einen riesigen Teil meiner Zeit damit, wie wir die Messlatte höher legen können."

"In vielerlei Hinsicht war 2011 mit zahlreichen Änderungen ein Übergangsjahr für uns. Der Sport stellt viele Schwierigkeiten parat. Es ist ein Test des Charakters, wie man damit umgeht. Ich gehe davon aus, dass wir mit den Dingen richtig umgegangen sind und dass wir bessere Zeiten vor uns haben. Das Ziel des Teams ist es, Trophäen nach Enstone zu holen."

Frage: "Gibt es Neuigkeiten zu Robert Kubica?"
Boullier: "Bisher nicht. Ich werde ihn diese Woche anrufen, um zu erfahren, wie der Stand der Dinge ist."