Boullier: Kubica-Ausfall bremst Renault-Weiterentwicklung

Renault-Teamchef Eric Boullier über die Folgen von Kubicas Ausfall, sein erstes Treffen mit dem Polen und wie er ihn zum Lachen brachte

(Motorsport-Total.com) - Robert Kubicas schwerer Rallyeunfall ist nicht nur für die Karriere des Polen ein schwerer Schlag. Auch sein Rennstall ist seitdem traumatisiert. Gerade eben war der zentrale Fahrer des Rennstalls noch die absolute Test-Bestzeit in Valencia gefahren, plötzlich steht man nur noch mit Witali Petrow da, der in seiner Debütsaison nicht annähernd mit Kubica mithalten konnte.

Titel-Bild zur News: Eric Boullier

Eric Boullier und sein Team werden derzeit vom Schicksal geprüft

Auf die Frage, wie sich der Ausfall des Hoffnungsträgers nun auf den Rennstall auswirken wird, sagt Teamchef Eric Boullier bloß: "Ich weiß es nicht. Wir haben das Team um ihn herum gebaut. Es ist definitiv ein schwerer Schlag und jetzt wird es an uns liegen, eine gute Lösung zu finden, damit das Team so wenig wie möglich darunter leidet."

Team noch immer geschockt

Zudem ist auch der Zeitpunkt ungünstig: "Dass Robert nicht da ist, ist ein großer Verlust für das Team. Vor allem, weil wir nur 15 Testtage bis zum Saisonstart haben - unsere Entwicklung wird dadurch gebremst."

Auch die Stimmung im Team ist seitdem verständlicherweise gedämpft: "Wir sind immer noch etwas schockiert, weil so ein großer Teil des Teams fehlt. Wir werden noch ein paar Tage benötigen, um uns davon zu erholen. Da ist es gut, dass wir jetzt wieder testen, denn so ist jeder beschäftigt. Wenn wir dann auch die Fahrerfrage geklärt haben, dann können wir uns wieder auf die Entwicklung konzentrieren. Natürlich werden wir dabei Robert nicht vergessen."

Wie Boullier Kubica zum Lachen brachte

Der Franzose war selbst in Italien, um seinen Schützling im Krankenhaus zu besuchen. Dabei war es ihm wichtig, den richtigen Moment zu finden, um mit Kubica zu sprechen: "Ich habe etwas gewartet", erzählt er. "Robert war im Reanimierungs-Raum mit zwölf anderen Menschen. Das war nicht der beste Ort, um ihn zu sehen. Es war ziemlich emotionell, als er mich dann gesehen hat - dann hatten wir aber ein normales Gespräch übers Rennfahren. Am Ende haben wir Scherze gemacht, denn ich wollte ihn lachen sehen."

Auch wenn Kubica als Sportler schneller gesundheitliche Fortschritte macht, ist Boullier der Meinung, dass für ihn diese Zeit auch schwieriger ist, als für normale Menschen: "Roberts Leben ist der Rennsport. Im Krankenhaus in einem Bett zu liegen ist für ihn ziemlich deprimierend, nicht motivierend. Ich kann aber bestätigen, dass sein Geist nicht gelitten hat. Er ist immer noch der Gleiche."