Boullier: D'Ambrosio könnte Cockpit verlieren

Manager Eric Boullier befürchtet, dass Jerome D'Ambrosio sein Cockpit verliert, sollten die Sponsorengelder weiterhin ausbleiben - Ein möglicher Nachfolger stünde bereit

(Motorsport-Total.com) - Jerome D'Ambrosio läuft Gefahr, sein Renncockpit bei Marussia-Virgin zu verlieren. Das bestätigt Eric Boullier, der abgesehen von seiner Tätigkeit als Renault-Teamchef auch Chef der Firma Gravity ist, die sich um das Management des Belgiers kümmert, gegenüber der Tageszeitung 'Le Soir'. Der Grund sind ausgebliebene Sponsorenzahlungen.

Titel-Bild zur News: Jerome D

Sind D'Ambrosios Tage im Marussia-Virgin-Cockpit bald gezählt?

Boullier schimpft: "Das ist unvernünftig. Die Partner, die Jerome unterstützen, halten sich nicht an ihre Versprechen. Sie haben wiederholt Erklärungen und Entschuldigungen gefunden, doch jetzt reicht es." Der Franzose möchte zwar weiterhin versuchen, die Lage zu beruhigen, fordert aber von den Sponsoren die überfälligen Zahlungen.

Marussia-Virgin droht mit Rauswurf

Sollten diese weiter ausbleiben, gibt es nur eine logische Konsequenz: das Formel-1-Aus des Belgiers, der sich zuletzt im Hinterbänkler-Auto durchaus achtbar schlug. "Auch bei Marussia-Virgin steigt der Unmut über die Lage", sagt Boullier. "Das Team hat mir ganz klar gesagt, dass sie darüber nachdenken, den Belgier zu ersetzen, sollte sich die Situation nicht rasch ändern."

Mit den sportlichen Leistungen des ehemaligen GP2-Piloten sei man im Team von John Booth hingegen zufrieden: "Jerome hat eine großartige Leistung gebracht und die Beziehung zwischen Gravity und Marussia-Virgin ist mehr als nur vertraglich."

"Das Team hat mir ganz klar gesagt, dass sie darüber nachdenken, den Belgier zu ersetzen." Eric Boullier

Wickens als Ersatzkandidat?

Als möglicher Ersatzkandidat bringt 'Le Soir' den Kanadier Robert Wickens ins Spiel, der als Vizemeister der Formel 2 und der GP3 dieses Jahr in der Renault-World-Series an den Start geht. Wickens wurde Ende 2009 aus dem Red-Bull-Juniorteam bugsiert, hatte aber stets potente Geldgeber.

Jahrelang prangten die Logos von Lukoil, dem größten russischen Mineralöl-Konzern auf seinen Boliden, dieses Jahr wird er von niemand geringerem als Marussia gesponsert. Auch sportlich gesehen überzeugte er zuletzt mit dem Sieg beim WSbR-Auftakt in Spa-Francorchamps und wurde bereits mit einem Testfahrer-Cockpit bei Marussia-Virgin in Verbindung gebracht.

"Die Partner, die Jerome unterstützen, halten sich nicht an ihre Versprechen." Eric Boullier