• 03.02.2010 12:27

  • von Stefan Ziegler

Booth: "Ich bin ungeheuer aufgeregt"

Virgin-Teamchef John Booth über den ersten Rennwagen seines Teams, die lange Formel-1-Reise von Virgin und die bevorstehenden Testfahrten

(Motorsport-Total.com) - Das britische Virgin-Team hat sich die Pole-Position gesichert: Als erster der drei neuen Formel-1-Rennställe stellte die Mannschaft um Teamchef John Booth am Mittwoch ihren Rennwagen vor. Das Fahrzeug aus der Feder von Designer Nick Wirth nimmt am Donnerstag den Testbetrieb in Silverstone auf und stößt in der kommenden Woche zur Konkurrenz, die schon seit Montag in Spanien testet.

Titel-Bild zur News: Richard Branson; John Booth

John Booth (r.) leitet die Rennoperation von Richard Bransons Virgin-Rennstall

Für das neue Virgin-Team ist aber schon die Autovorstellung ein großer Meilenstein, wie Teamchef Booth überglücklich zu Protokoll gibt: "Das ist der Gipfel der emotionalen Reise, die im Juni 2009 begonnen hat", sagt das britische Teamoberhaupt am Mittwoch. "Damals durften wir die fantastischen Neuigkeiten bejubeln, dass unsere Formel-1-Einschreibung angenommen wurde."#w1#

"Die Freude war verständlicherweise kurz, denn wir befanden uns zu diesem Zeitpunkt schon mitten im Rennen gegen die Zeit. Wir mussten einen Rennwagen designen und entwickeln und zugleich ein Team mit neuen Leuten und Anlagen aufbauen", so Booth - und Wirth legte sich ins Zeug: "Ich hatte schon immer viel Vertrauen in Nicks Fähigkeiten, ein gutes Rennauto zu bauen", sagt Booth.

"Genauso, wie er großes Vertrauen in unser Team hat, beim Einsatz des Fahrzeugs einen guten Job zu machen", erklärt der Virgin-Teamchef. "Ich habe in den vergangenen zehn Monaten sehr eng mit dem technischen Team zusammen gearbeitet. Ich weiß, dass der VR-01 das Produkt einer sehr intensiven und gründlichen Design- und Entwicklungsphase ist", hält der Rennsport-Routinier fest.

Der neue VR-01 debütiert in Silverstone

"Ich bin ungeheuer aufgeregt, jetzt endlich unseren ersten Rennwagen zu sehen, der noch in dieser Woche sein Streckendebüt geben wird. Diese Gefühle werden von jedem einzelnen Teammitglied bei Virgin geteilt", meint Booth und kommt auf die bevorstehenden Aktivitäten seines Teams zu sprechen, das ab Donnerstag im britischen Silverstone unterwegs sein wird - mit dem neuen VR-01-Rennwagen.

"Ich bin ungeheuer aufgeregt, jetzt endlich unseren ersten Rennwagen zu sehen." John Booth

"Der erste Abschnitt unseres Evaluierungsprogramms auf der Rennstrecke ist unser zweitägiger Shakedown in Silverstone, der am Donnerstag und Freitag stattfinden wird. Wir werden einige systematische Probefahrten durchführen und wollen in Bezug auf sämtliche Autoteile und Systeme reichlich Selbstvertrauen aufbauen", kündigt Booth an. Danach stellt sich Virgin der Konkurrenz.

Booth: "Es war schon immer geplant, dass wir beim ersten Gruppentest in Valencia nicht mit dabei sein würden. Wir haben aus diesem Grund schon frühzeitig den zweiten Test in Jerez, der in zwei Wochen stattfinden wird, als unser öffentliches Testdebüt ausgegeben", erläutert der Teamchef. Diese Pläne konnten nun aber vorgezogen werden: Virgin ist bereits in der kommenden Woche mit dabei.

Virgin ist dem eigenen Zeitplan voraus

"Es spricht für unsere methodische Herangehensweise und die harte Arbeit des Teams, dass wir nun schon eine Woche eher nach Spanien reisen und am ersten der beiden Jerez-Tests teilnehmen können", sagt Booth. "Ich möchte unserem neuen Rennteam gratulieren. Diese großartige Mannschaft arbeitet nun zum ersten Mal zusammen - und das in einer überaus fordernden Umgebung."

"Der Einsatz und die Professionalität der Mitarbeiter waren beispielhaft." John Booth

"Logistisch gesehen war es nicht einfach, denn letztendlich werden die beiden Rennwagen in Bicester aufgebaut und nicht in unserer Operationsbasis in Dinnington. Der Einsatz und die Professionalität der Mitarbeiter waren beispielhaft", meint Booth und lobt seine Angestellten für ihr großes Engagement. "Sie haben sich im Hinblick auf die Leistung an der Rennstrecke durchaus hohe Ziele gesetzt."

"Wir haben bei Virgin aber nicht nur viele großartige Menschen, sondern auch ein toll aussehendes Rennauto", so Booth. "Die neue Lackierung, die unsere Rennsportmarke perfekt mit unseren wichtigen kommerziellen Partnern verbindet, ist einfach klasse. Jetzt müssen wir nach vorne schauen, denn wir bereiten uns auf unser Renndebüt vor, das im kommenden Monat in Bahrain stattfinden wird."