• 03.02.2010 13:12

  • von Stefan Ziegler

Horner verteidigt spätes Testdebüt

Red Bull bleibt eine Woche länger im Windkanal als die Konkurrenz und verspricht sich mehr davon als von einem Gruppentest auf der Rennstrecke

(Motorsport-Total.com) - Während die Rivalen im spanischen Valencia bereits fleißig ihre Runden drehen, verlaufen die Vorbereitungen von Red Bull noch zumeist hinter den Kulissen: Der Rennstall um Sebastian Vettel und Mark Webber hat sich dazu entschieden, den ersten Gruppentest des Jahres auszulassen und stattdessen noch eine Woche im Windkanal zu verbringen. Dieser Ansatz soll sich auszahlen.

Titel-Bild zur News: Christian Horner (Teamchef)

Christian Horner und das Red-Bull-Team stoßen nächste Woche zum Testfeld hinzu

Red-Bull-Teamchef Christian Horner ist überzeugt davon, dass der eingeschlagene Weg letztendlich in die Siegerstraße münden wird. Gegenüber 'Reuters' verteidigt der ehemalige Rennfahrer das verspätete Testdebüt seines Teams: "Wir wollen unseren Designern um Adrian möglichst viel Zeit für Forschung und Entwicklung geben - wie schon im vergangenen Jahr. Das ist der Hauptgedanke."#w1#

Horner ist überzeugt: Der Weg ist richtig

"Das ist eine bessere Strategie, um die Entwicklungszeit zu maximieren. 2009 hat das sehr gut für uns geklappt", meint Horner. "Wir haben noch die beiden Tests in Jerez und die Probefahrten in Barcelona vor uns und halten das für eine ausreichende Vorbereitung für die neue Saison. Das ist durchaus eine aggressive Herangehensweise", so der Brite. Sorgen macht sich Horner deswegen aber keine.

"Wie wir gesehen haben, ist die Zuverlässigkeit der aktuellen Autos extrem hoch. Wenn ich mich recht erinnere, haben wir im vergangenen Jahr mit dem RB5 bei dessen Debüt gleich 90 Runden zurückgelegt. 2010 ist unsere Zielsetzung ähnlich", gibt Horner zu Protokoll. Von den Leistungen der Konkurrenz will sich das Überraschungsteam des vergangenen Jahres indes nicht blenden lassen.

"Wie wir gesehen haben, ist die Zuverlässigkeit der aktuellen Autos extrem hoch." Christian Horner

"Wir konzentrieren uns weiterhin vollkommen auf unsere Leistung und unsere Entwicklung. Einige andere Ansätze verfolgen wir allerdings mit großem Interesse", sagt Horner, der in dieser Saison nicht zuletzt auch auf die Stärke seines arrivierten Fahrerduos setzt. "In unserem Team herrscht Kontinuität in sämtlichen Bereichen", erläutert der Teamchef. Das könnte ein entscheidender Vorteil sein.


Fotos: Testfahrten in Valencia


Zwei Fahrer, ein Ziel: Red Bull will 2010 den Titel

Aus der Sicht von Red Bull ist auch positiv hervorzuheben, dass in diesem Jahr beide Rennfahrer vollkommen einsatzfähig sind, wenn die Testfahrten beginnen - Webber hatte 2009 noch mit den Folgen eines Fahrradunfalls zu kämpfen. "Nun ist er deutlich besser vorbereitet", kommentiert Horner die Verfassung seines Piloten und fügt an: "Mark konnte im Winter ordentlich trainieren."

"Ende November hat er eine kleine Operation über sich ergehen lassen, bei der einige Schrauben aus der Metallplatte an seinem Bein entfernt wurden. Jetzt kann er sich noch besser bewegen und hat zudem die Freiheit, ausgiebig zu trainieren", so Horner. "Sebastian hat natürlich ebenfalls sehr hart an seiner Fitness gearbeitet. Ich bin zuversichtlich, dass unsere Piloten punktgenau voll da sein werden."

"Ich bin zuversichtlich, dass unsere Piloten punktgenau voll da sein werden." Christian Horner

Besonders große Stücke hält Horner dabei vor allem auf seinen Youngster: "Sebastian ist noch so jung", hält der frühere Rennfahrer fest. "Ich denke, er kann von den Erfahrungen der vergangenen Saison nur profitieren. Er wird sich weiterentwickeln und noch stärker werden", meint Horner - nach dem zweiten WM-Rang in der vergangenen Saison zählt Vettel auch 2010 zu den Favoriten.

Davon ist auch Horner fest überzeugt: "2009 hat Sebastian ein tolles Wachstum an den Tag gelegt. Nun hat er zwei Saisons an Erfahrungen auf dem Buckel. Er hat schon fünf Rennen gewonnen, einige Pole-Positions und auch diverse schnellste Runden", fasst der Red-Bull-Teamchef zusammen und fügt an: "Es gibt da also im Prinzip nur einen Pokal, der in seinem Trophäenschrank noch fehlt."