"Boost-Button" ist noch nicht vom Tisch

FIA-Präsident Max Mosley wünscht sich eine zukunftsweisende Formel 1 und kann sich daher vorstellen, ein bisschen Hybridtechnologie anzuschnuppern

(Motorsport-Total.com) - Seit einigen Monaten wird in Formel-1-Kreisen ernsthaft über technologische Zukunftskonzepte nachgedacht, mit denen man ökologisch eine Vorreiterrolle für die Serienproduktion einnehmen könnte. Dies würden die Automobilhersteller natürlich begrüßen - und auch FIA-Präsident Max Mosley gilt als treibende Kraft hinter derartigen Revolutionen.

Titel-Bild zur News: MF1-Racing-Lenkrad

Mittels Knopfdruck am Lenkrad könnten 60 zusätzliche PS abgerufen werden

Im Zuge dieser Diskussion wurde schon vor mehreren Monaten erstmals angedacht, in den Bereich der Hybridtechnologie vorzudringen: Demnach soll die beim Bremsen entstehende Hitze in Energie umgewandelt und in Batterien gespeichert werden, was den Fahrern die Möglichkeit geben würde, diese Energie mittels eines "Boost-Buttons" abzurufen. Der kurzzeitige Leistungsschub könnte als Nebeneffekt sogar Überholmanöver erleichtern.#w1#

Mosley bestätigte diese Woche am Rande eines Mediendinners, dass ein solches System eingeführt werden könnte: "Wir denken über eine Lösung mit einem Mindestgewicht von 50 Kilogramm nach. Diese wird bestehen aus einem Motor und Batterien sowie einigen weiteren Teilen, durch die die Elektrizität zu- und abgeführt werden kann. Der Motor dient dabei als Generator. So könnten wir 300 Kilojoule produzieren, was für einen Zeitraum von fünf Sekunden 60 Extra-PS entspricht", so der Brite.

"In Summe würde man auf die Distanz einer Runde in etwa 300 Kilojoule produzieren können." Max Mosley

"Man könnte", erklärte der FIA-Präsident weiter, "diese Batterien natürlich nicht in jeder Kurve voll aufladen, denn man bremst ja nur für rund eine Sekunde. Ein modernes Formel-1-Auto produziert zwar beim Bremsen 2.500 PS in Energie, aber man kann davon kaum etwas nutzen und abführen. In Summe würde man auf die Distanz einer Runde in etwa 300 Kilojoule produzieren können, was für eine zusätzliche Beschleunigung reichen würde."

Doch wie soll diese zusätzliche Leistung überhaupt abgerufen werden? Denkbar einfach: Mittels Knopfdruck am Lenkrad - daher die Bezeichnung "Boost-Button" - könnten Michael Schumacher und Co. auf einer schnellen Runde im Qualifying oder im Windschatten fahrend auf die 60 Extra-PS zurückgreifen und sich so am Vordermann vorbeischieben. Ein ähnliches System wird ja schon jetzt in der A1-Grand-Prix-Serie angewendet, allerdings nur mit mäßigem Erfolg.