• 26.08.2005 15:29

BMW WilliamsF1 Team: Aufwärtstrend in Monza?

Auf der Traditionsstrecke im Königlichen Park von Monza möchte das BMW WilliamsF1 Team endlich wieder ein Glanzlicht setzen

(Motorsport-Total.com) - Ein Klassiker steht vor der Tür: der Große Preis von Italien in Monza am 4. September. Der 15. von 19 WM-Läufen ist das vorletzte Europa-Rennen der Saison 2005. Die Traditionsstrecke verlangt eine ganz besondere Fahrzeugabstimmung. Um den widersprüchlichen Anforderungen des Kurses gerecht zu werden, kommen eigens für diesen Grand Prix entwickelte Karosserie-Konfigurationen zum Einsatz. Gleichzeitig werden die Motoren an ihre Grenzen getrieben.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld (Williams-BMW FW27)

BMW Power soll Heidfeld und Webber in Monza in die Punkte bringen

"Monza ist mit Sicherheit eine außergewöhnliche Strecke im Formel-1-Kalender", erklärte Nick Heidfeld. "Ein alter Kurs mit großer Tradition und einer besonderen Charakteristik, auf dem wir sehr hohe Geschwindigkeiten erreichen. Mit über 360 km/h fahren wir dort übers Jahr gesehen den höchsten Speed. Dementsprechend speziell ist auch die Abstimmung für Monza, vor allem im Aerodynamik-Bereich."#w1#

Webber und Heidfeld wollen "ordentlich punkten"

Auch die Autos werden speziell werden vorbereitet. "Um möglichst hohe Geschwindigkeiten zu erzielen, entwickelt man ein spezielles Aerodynamik-Paket, das mit wenig Anpressdruck gut funktioniert", erklärte der Mönchengladbacher. "Damit muss man allerdings auch durch die langsamen Schikanen und über die hohen Randsteine fahren. Insbesondere in der ersten und zweiten Schikane sind die Randsteine extrem. Ähnlich wie in Imola bringen die italienischen Fans auch in Monza immer viel Stimmung an die Rennstrecke."

"Die Rennstrecke von Monza nimmt bei der Abstimmung eine Sonderolle ein. Sie ist eine ausgesprochene Hochgeschwindigkeitsstrecke, man hat also vor allem den Topspeed im Auge", erklärte Mark Webber. "In den vergangenen Jahren habe ich dort schon Punkte geholt, und ich hoffe, das gelingt uns diesmal wieder. Wir mögen nicht das Tempo von McLaren und Renault gehen können, aber ich denke, wir können ein achtbares Resultat erzielen. Wenn wir ordentlich punkten, wäre das kein schlechtes Ergebnis für uns."

Zu Italien hat der Australier auch eine ganz besondere Beziehung: "Seit meinem ersten Formel-1-Jahr 2002 bei Minardi habe ich viel Zeit in Italien verbracht, unweit von Imola. Italien gehört definitiv zu meinen Lieblingsländern. Ich freue mich auf jede Reise dorthin. Die Leute mögen das Rad fahren, und es gibt sehr gutes Essen. Italien ist ein fantastisches Land."

Monza vor allem für die Motoren ein spezieller Kurs

"Der Kurs in Monza unterscheidet sich von anderen Rennstrecken durch die Dominanz langer Geraden, außerdem gibt es die Schikanen und vier entscheidende Kurven. In Monza werden die höchsten Geschwindigkeiten der gesamten Saison erreicht", so Sam Michael, der Technische Direktor von WilliamsF1. "Die Abstimmung verlangt sehr niedrigen Luftwiderstand. Um dies zu erreichen, verwenden wir eigens für Monza entwickelte Front- und Heckflügel. Ferner ist es wichtig, eine gute Fahrzeugbalance zu finden, um gut durch die mittelschnellen Kurven zu kommen und das Auto beim Überfahren der Randsteine beherrschbar zu machen."

Besonderes Augenmerk wird in Monza auf den Motoren liegen "Monza ist die Motorenstrecke schlechthin und deshalb für BMW immer ein ganz besonderer Grand Prix", erklärte BMW Motorsport Direktor Mario Theissen. "Auf 69 Prozent der Runde geben die Fahrer Vollgas, das bedeutet den höchsten Volllastanteil aller Formel-1-Kurse. Betrachtet man die Passagen, in denen am Stück unter Volllast gefahren wird, gehört Monza auch zu den Spezialitäten. Es gibt im gegenwärtigen Formel-1-Kalender drei solcher Vollgaspassagen, die den Motoren alles abverlangen. Die Spitze markiert Spa mit 1.821 Metern, sofern 'Eau Rouge' voll gefahren wird. Praktisch gleichauf liegt Indianapolis mit 1.820 Metern, dann folgt Monza mit 1.268 Metern."

"Bezüglich der Geschwindigkeiten überragt Monza aber alle anderen Strecken. 2004 hat unser damaliger Fahrer Juan-Pablo Montoya als Schnellster des Prequalifyings mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 262,242 km/h einen Formel-1-Rekord aufgestellt", so Theissen weiter. "Antonio Pizzonia gelang im Rennen ebenfalls ein Formel-1-Rekord mit 369,9 km/h Topspeed. Wir werden zum Großen Preis von Italien turnusgemäß mit frischen BMW P84/5 Motoren antreten. Beim zurückliegenden Rennen in der Türkei hatten wir gute Chancen auf Punkte. Dann mussten wir erneut einen herben Rückschlag verdauen. Doch unser Ziel bleibt unverändert: Wir wollen die Saison 2005 mit dem BMW WilliamsF1 Team mit einigen guten Ergebnissen abschließen."