• 31.08.2002 15:53

  • von Reinhart Linke

BMW-Williams: Unsere Quali-Leistung hat nachgelassen

Mit deutlichem Rückstand zur Spitze belegten Ralf Schumacher und Montoya im Belgien-Qualifying die Startplätze vier und fünf

(Motorsport-Total.com) - Die BMW-Williams-Fahrer konnten im Qualifikationstraining in Spa-Francorchamps nicht mit um die besten Startplätze kämpfen und mussten sich so am Ende mit den Plätzen vier und fünf zufrieden geben. Offenbar entschied man sich beim bayrisch-britischen Team für die etwas härteren Michelin-Reifen, die bei Asphalttemperaturen von maximal 26 Grad Celsius nicht optimal funktionierten.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher startet am Sonntag von Platz vier in den Belgien-Grand-Prix

Ralf Schumacher erzielte im einstündigen Qualifikationstraining bei bis zu 20 Grad Celsius Lufttemperatur eine persönliche Bestzeit von 1:44.348 Minuten. Damit hatte der 27-Jährige auf Position vier einen Rückstand von 0,622 Sekunden zu seinem Bruder an der Spitze und konnte so im teaminternen Qualifikationsduell auf 7:7 ausgleichen. Startplatz drei verpasste der Kerpener allerdings nur um 0,013 Sekunden.

Trotzdem zeigte sich der Wahlösterreicher anschließend mit seinem Qualifying ganz zufrieden: "Unser Wochenende lief bisher nicht ganz optimal. Es ist uns nicht leicht gefallen, die richtige Balance für das Auto zu finden und die Reifen schnell genug auf Temperatur zu bringen. Am Schluss des Qualifyings war ich aber dennoch recht zufrieden mit dem Fahrverhalten. Es wird auch im Rennen nicht leicht werden, die McLaren zu schlagen."

Unterdessen kämpfte Juan-Pablo Montoya mit dem Verkehr auf der 6,947 Kilometer langen Strecke und der Balance seines FW24, weshalb der Kolumbianer vor seinem letzten Versuch ins auf ihn abgestimmte Ersatzauto wechselte. Dennoch kam der 26-Jährige nur bis auf 0,908 Sekunden an den Tagesbesten heran und musste sich so mit Startplatz fünf beim morgigen Belgien-Grand-Prix zufrieden geben.

"Das war absolut nicht das, was ich mir hier vom Qualifying versprochen hatte", so der Sieger des Italien-Grand-Prixs von 2001. "Ich hatte Probleme mit der Balance des Autos und konnte mich nicht so steigern, wie ich gehofft hatte. Wir haben ein paar Sachen ausprobiert, konnten damit aber nicht das Gewünschte erreichen. Auf meiner dritten schnellen Runde wurde ich von Kimi Räikkönen aufgehalten und habe Zeit verloren. Seit dem Saisonauftakt in Australien bin ich nicht mehr aus der dritten Reihe gestartet. Trotzdem mag ich diese Strecke und hoffe, dass mein Rennen befriedigender verläuft als das Qualifying.

Chefingenieur Sam Michael war nicht zufrieden: "Es ist natürlich enttäuschend, unter den Michelin bereiften Konkurrenten nicht der Beste gewesen zu sein. Das gilt auch unabhängig von der Frage, welches Team sich für welche der beiden Gummimischungen entschieden hat. Michelin hat zwei gute Alternativen hierher mitgebracht, das wird durch die Anzahl ihrer Kunden unter den ersten Zwölf deutlich. Wir haben hier im Vergleich zur Konkurrenz offensichtlich in unserer Qualifying-Leistung nachgelassen. Jetzt werden wir uns auf die Rennvorbereitungen konzentrieren."

BMW-Motorsportdirektor Dr. Mario Theissen ergänzte: "Abgesehen von Michael Schumachers Bestmarke ging es auch hier wieder sehr spannend zu. Die Rundenzeiten der Fahrer auf den Plätzen zwei bis sechs liegen sehr dicht beisammen, und die McLaren haben gezeigt, dass mit ihnen zu rechnen ist. Wir hatten keine technischen Probleme, Ralf und Juan haben sich im Qualifying steigern können. Die Startplätze vier und fünf gehen in Ordnung. Das Ergebnis im Rennen hängt nicht zuletzt von den hier unsicheren Wetterbedingungen ab. Wir hoffen, im Rennen wieder einen Podiumsplatz erzielen zu können."