BMW-Williams nimmt fünf Punkte aus Monaco mit

Getriebe kostete "Schumi II" einen Punkt, Montoya räumte dessen Bruder aus dem Weg und wurde überrundet Vierter

(Motorsport-Total.com) - Von den Startplätzen neun und zwölf aus ins Rennen gegangen, konnte man heute von BMW-Williams kaum mehr als fünf WM-Punkte erwarten. Wirklich in Szene setzen konnte sich Blau-Weiß heute aber nicht sportlich, sondern nur durch Montoyas kuriose Kollision mit Michael Schumacher hinter dem Safety-Car im Tunnel.

Titel-Bild zur News: Schumacher und Montoya

Kurz nach dieser Safety-Car-Phase krachte es zwischen "Schumi" und "JPM"

Der Ferrari-Star, zu dem Zeitpunkt in Führung, wollte seine Bremsen für den Restart aufwärmen, blockierte dabei die Vorderräder und wurde so abrupt langsamer, dass ihn Montoya seitlich von hinten kommend gegen die Leitplanken schubste. Während Ferrari in einer ersten Reaktion dem temperamentvollen Kolumbianer die Schuld daran gab, versuchten die Williams-Ingenieure mit den Telemetrieaufzeichnungen die Rennleitung vom Gegenteil zu überzeugen.#w1#

Montoya sieht Schuld an Schumacher-Kollision nicht bei sich

Für Montoya liegt der Fall sowieso klar: "Er hat hinter dem Safety-Car sehr hart gebremst, offenbar um seine Bremsen für den Neustart anzuwärmen. Ich musste nach rechts ausweichen, aber da war letztlich nicht genug Platz. So haben wir uns berührt." Der 28-Jährige hatte Glück, dass bei dem Zwischenfall sein eigenes Auto nicht beschädigt wurde, und konnte danach den sicheren vierten Platz ungefährdet ins Ziel fahren.

"Mein Rennen war gut", so der WM-Fünfte und Vorjahressieger weiter. "Wenn man in Monaco von Platz neun startet, kann man nicht unbedingt damit rechnen, Vierter zu werden. Auf jeden Fall fühlte sich mein Auto gut an, wenngleich wir noch immer nicht wirklich schnell genug sind." Immerhin fuhr "JPM" die fünftschnellste Rennrunde, die Schwächen des BMW-Williams-Pakets wurden heute aber im Vergleich zu den anderen Michelin-Teams eklatant aufgezeigt.

Ralf Schumacher lag fast 70 Runden lang auf Punktekurs, konnte aber vom Speed her nie mithalten. Er selbst lieferte die Erklärung dafür: "Schon nach ein paar Runden habe ich den fünften Gang verloren, danach den sechsten und den siebten. Irgendwann hatte ich nur noch den vierten Gang und ein paar Runden vor Schluss war es ganz vorbei mit dem Vortrieb. Wir werden weiterarbeiten und das Problem aussortieren. Natürlich bin ich von dem Rennen enttäuscht, aber so etwas passiert nun mal."

"Hoffen, auf dem Nürburgring konkurrenzfähiger zu sein

"Das Ergebnis ist natürlich enttäuschend für Ralf", sprach auch Chefingenieur Sam Michael Klartext. "Er hat die meiste Zeit des Rennens mit einem defekten Getriebe gekämpft. Juan hat mit Platz vier mehr erreicht, als wir von seinem Startplatz aus erwarten konnten. Monaco ist und bleibt eine schwierige Rennstrecke. Immerhin nehmen wir ein paar Punkte mit. Wir hoffen, auf dem Nürburgring konkurrenzfähiger zu sein."

Für BMW-Sportchef Dr. Mario Theissen war es "ein turbulentes Rennen mit sehr vielen Zwischenfällen. Ralf hat leider bald nach dem Start den fünften Gang verloren und dann sukzessive weitere Gänge, bis das Getriebe drei Runden vor Schluss komplett den Dienst verweigerte. Der Punkt, den er sich mit dem achten Platz hart erkämpft hätte, ging ihm dadurch leider verloren. Juan-Pablo hat aus seinem neunten Startplatz das Beste gemacht."

Das Highlight des Rennens aus BMW-Williams-Sicht setzte Montoya laut Theissen schon zu Beginn bei Sainte Devote, als in der achten Runde der erste Restart erfolgte: "In der Anfangsphase hat Juan-Pablo in einem sehr schönen Manöver Rubens Barrichello überholt." Und auch auf die Sieger vergaß Theissen nicht: "Gratulation an Jarno Trulli und Jenson Button, die bis zum Schluss volles Tempo gingen und das Rennen bis zur letzten Runde spannend hielten."