• 13.10.2002 10:54

  • von Reinhart Linke

BMW-Williams nach spätem Ausfall frustriert

Das BMW-Williams-Team brachte in Suzuka mit Montoya auf Platz vier nur ein Auto ins Ziel ? Ralf Schumacher mit Motorschaden

(Motorsport-Total.com) - Bis fünf Runden vor dem Ziel sah Ralf Schumacher noch wie der sichere Dritte aus, ehe sein BMW-V10-Motor mit einer Rauchwolke seinen Dienst quittierte. Unterdessen brachte Juan-Pablo Montoya seinen FW24 auf Platz vier ins Ziel und blieb damit Dritter in der Fahrerweltmeisterschaft mit 50 Punkten vor seinem Teamkollegen Ralf Schumacher (42 Punke).

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoya

Juan-Pablo Montoya brachte seinen BMW-Williams in Suzuka auf P4 ins Ziel

Der Kolumbianer blieb am Start auf Platz sechs, konnte mit seinen Vorderleuten aber nicht mithalten. Nach seinen beiden Boxenstopps in den Runden 25 und 40 hatte der 27-Jährige im Ziel auf Platz vier einen Rückstand von 36,275 Sekunden.

Juan-Pablo Montoya ging das 53 Runden lange Rennen vorsichtig an: "Meine Strategie war heute, mein Auto sicher ins Ziel zu bringen, und das habe ich gemacht. Im ersten Teil des Rennens hat mein Auto etwas übersteuert, aber das wurde nach ein paar kleinen Änderungen beim Boxenstopp besser. Ich kam den Autos vor mir etwas näher, sah gegen Rennende aber ein, dass es keinen Sinn macht, weiter ans Limit zu gehen und meinen Platz zu riskieren. Nach Ralfs Ausfall wurde mir gesagt, ich solle es etwas vorsichtiger angehen, daran habe ich mich gehalten. Ich freue mich, in meiner zweiten Formel-1-Saison Dritter in der WM geworden zu sein. Es war eine gute Saison. Schade nur, dass ich keinen einzigen Sieg erzielt habe."

Unterdessen war Ralf Schumacher im Rennen eigentlich der stärkere BMW-Williams-Fahrer. Am Start überholte der Wahlösterreicher Kimi Räikkönen und war so auf Platz vier unterwegs. Nach seinen beiden Boxenstopps in den Runden 24 und 39 und dem Ausfall von David Coulthard lag der 27-Jährige auf einem sicheren dritten Platz, ehe ihn vier Runden vor dem Ziel ein Motorschaden aus dem Rennen warf.

Der Familienvater zeigte sich nach dem Rennen verständlicher Weise enttäuscht: "Mein Rennen lief eigentlich sehr gut heute - mein Auto lag gut, der dritte Platz war vier Runden vor dem Ziel zum Greifen nah. Von daher ist der Ausfall natürlich sehr schade. Nun ja, jetzt werden wir unsere Kräfte bündeln und uns auf die nächste Saison konzentrieren, damit wir näher an die Spitze herankommen."

Chefingenieur Sam Michael hätte gerne beide Autos ins Ziel gebracht: "Es ist sehr schade, beim Finale noch einen Ausfall zu haben. Ralf fuhr ein gutes Rennen und lag solide auf Platz drei, ehe er leider wegen eines Motorproblems ausfiel. Juan hat sein Auto als Vierter ins Ziel gebracht und sich damit den dritten Rang in der Fahrer-WM gesichert. Unsere Boxenstopps waren sehr gut. Die Boxencrew hat über die gesamte Saison gute Fortschritte gemacht. Das heutige Rennen hat erneut gezeigt, dass wir bis zum Saisonauftakt 2003 in Melbourne enorm viel Arbeit vor uns haben. Ferrari hat das ganze Jahr über dominiert, so auch heute."

BMW-Motorsportdirektor Dr. Mario Theissen fügte hinzu: "Ralf ist ein phantastisches Rennen gefahren, völlig fehlerlos. Dann hat er leider kurz vor Schluss durch einen Motorschaden den erhofften Podestplatz verpasst. Die Schadensursache wird nach der Zerlegung des Motors in München geklärt. Es ist für uns jedoch ein Trost, dass wir in der Saison 2002 die meisten Rennrunden von allen Teams absolviert haben."