• 13.10.2002 09:21

  • von Fabian Hust

Ferrari krönt die Saison 2002 mit neuntem Doppelsieg

Während Schumacher vor Barrichello seinen 11. Saisonsieg einfuhr gelang Lokalmatador Sato mit Rang fünf eine kleine Sensation

(Motorsport-Total.com) - Ein Spiegelbild der kompletten Formel-1-Saison 2002 war das Saisonfinale im japanischen Suzuka, das um 9 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit abgewinkt wurde. Der 17. WM-Lauf war an Langweile kaum zu überbieten und am Ende hieß der Sieger wieder einmal Michael Schumacher. Der Deutsche gewann damit sein insgesamt elftes Rennen dieser Saison und stand am Ende jedes Rennens in auf dem Podium - elf Mal als Sieger, fünf Mal als Zweiter und ein Mal als Dritter.

Titel-Bild zur News: Barrichello und Schumacher

Barrichello und Schumacher jubeln über den neunten Doppelsieg

Rubens Barrichello machte das Ergebnis für das Weltmeisterteam als Zweiter perfekt. Zum insgesamt neunten Mal in dieser Saison fuhr die Scuderia einen Doppelsieg heraus und es war der insgesamt fünfte in Folge. Besonders gefreut hat sich auch Reifenpartner Bridgestone über den Sieg, der nicht nur das Heimrennen bestritt sondern auch den 100. Grand Prix unter die Räder genommen hatte.

Auf das Podium schaffte es auch Kimi Räikkönen im McLaren-Mercedes, der mit über 23 Sekunden Rückstand die Zielflagge sah, obwohl Michael Schumacher zum Schluss die wohl langsamste letzte Runde des Jahres fuhr, um Teamkollege Rubens Barrichello auf der Ziellinie in seinen Windschatten zu nehmen. Teamkollege David Coulthard musste sein Auto bereits in der siebten Runde wegen Problemen mit dem elektronischen Gaspedal auf Platz drei liegend abstellen.

Der vierte Rang ging an Juan-Pablo Montoya im BMW-Williams, der ein sehr unauffälliges Rennen fuhr. Der Kolumbianer hatte im Ziel über 36 Sekunden Rückstand und profitierte unter anderem vom Ausfall seines Teamkollegen Ralf Schumacher, der auf dem dritten Platz liegend fünf Runden vor Schluss mit einem Motorschaden aufgeben musste. Damit war das 100. Jubiläums-Rennen für den Kerpener nicht vom Erfolg geprägt.

Als hätte er das Rennen gewonnen, wurde nach dem Rennen Lokalmatador Takuma Sato bejubelt und ließ sich ebenso gerne feiern, der als Fünfter sensationell zwei WM-Zähler einfuhr und damit dem Jordan-Honda-Team den Sprung auf den sechsten Rang in der WM-Wertung ermöglichte. Damit überholten die Gelben Erzrivale BAR-Honda - die gleich Doppelausfall hinnehmen mussten - und das Jaguar-Team. Teamkollege Giancarlo Fisichella musste mit einem kapitalen Motorschaden aufgeben.

Der letzte Punkterang ging an Jenson Button bei seinem letzten Rennen für das Renault-Team. Teamkollege Jarno Trulli musste sein Auto mit Problemen auf der Strecke abstellen. Ohne Punkte ging Nick Heidfeld im Sauber als Siebter aus, für Felipe Massa war das Rennen schon in der vierten Runde zu Ende, als er in der 'Degner'-Kurve die Kontrolle über sein Auto verlor und in den Reifenstapeln landete ? kein schöner Abschied vom Sauber-Team.

Für das Toyota-Team war das Heimrennen in Japan mit gemischten Gefühlen verbunden. Überraschend erhielt Allan McNish nach seinem schweren Unfall am Samstag und der Teilnahme am Warm Up am Sonntagmorgen von Formel-1-Arzt Prof. Dr. Sid Watkins keine Starterlaubnis. So gingen die Japaner nur mit Mika Salo an den Start, der mit dem achten Rang ein solides letztes Formel-1-Rennen fuhr.

Das Rennen an sich war fast durchgängig langweilig, nur die Ausfälle sorgten für ein wenig Abwechslung. Schon am Start stürmte Michael Schumacher auf und davon und hatte nach einer Runde bereits 2,289 Sekunden Vorsprung auf Rubens Barrichello. Ralf Schumacher erwischte einen guten Start und machte einen Platz gut, der ihn vor Kimi Räikkönen auf den dritten Rang nach vorne brachte.

In der WM-Wertung drückt sich die Dominanz am Ende der Saison beeindruckend aus. Michael Schumacher führt mit 144 WM-Punkten vor Rubens Barrichello (77), Juan-Pablo Montoya (50), Ralf Schumacher (42), David Coulthard (41) und Kimi Räikkönen (24). Nick Heidfeld belegt mit sieben WM-Zählern den zehnten Rang, Heinz-Harald Frentzen rangiert mit zwei WM-Punkten auf den zweiten Rang.

In der Teamwertung hat Ferrari mit 221 WM-Punkten einen neuen Rekord aufgestellt und damit mehr Punkte eingefahren als alle anderen restlichen Teams zusammen. BMW-Williams folgt abgeschlagen mit 92 WM-Punkten vor McLaren-Mercedes (65), Renault (23), Sauber (11) und Jordan-Honda (9). Auf dem siebten Rang folgt das Jaguar-Team (8) vor BAR-Honda (7), Minardi-Asiatech, Toyota und Arrows (alle drei 2 Punkte).