• 05.08.2004 22:35

BMW-Williams mit neuer Nase und Pizzonia in Ungarn

Ohne Ralf Schumacher, aber mit neuer Frontpartie und Pizzonia im zweiten Auto kommt BMW-Williams nach Ungarn

(Motorsport-Total.com) - Beim Großen Preis von Ungarn am 15. August wird BMW-Williams neben Juan-Pablo Montoya erneut Antonio Pizzonia einsetzen. Der Brasilianer vertritt damit zum zweiten Mal hintereinander Ralf Schumacher. Dessen Genesung von den Folgen seines Unfalls in Indianapolis macht weiter gute Fortschritte, der Deutsche wird aber sowohl den Grand Prix von Ungarn als auch den 14 Tage später stattfindenden Grand Prix von Belgien auslassen müssen.

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoya

Den "Hammerhai" hat BMW-Williams für Ungarn "geschlachtet"

Beide FW26 werden auf dem Hungaroring bei Budapest mit einer veränderten und nun eher traditionell geformten Fahrzeugnase antreten. Die neue Frontpartie stellt in der Zusammenwirkung mit den jüngsten Aerodynamik-Weiterentwicklungen eine verbesserte Geometrie dar. Der Wechsel dokumentiert die kontinuierliche Entwicklungsarbeit an der Aerodynamik des FW26 für das verbleibende Saisondrittel.#w1#

Montoya kommt "immer wieder gern" nach Budapest

Juan Pablo Montoya: "Es hat gut getan, etwas Freizeit zu haben. Ich war in Kolumbien und habe es wirklich geschafft, auszuspannen. Jetzt bin ich bereit für die verbleibenden Saisonrennen, in denen wir für unsere WM-Position unbedingt so viele Punkte wie möglich sammeln müssen."

"Ich fahre immer wieder gern nach Budapest, weil ich die Stadt sehr mag. Die Rennstrecke zählt allerdings nicht zu meinen Favoriten, wenngleich man sie vor dem letztjährigen Rennen etwas verbessert hat. Die Start- und Zielgerade ist großzügiger geworden, ein paar andere Stellen ebenfalls, und in Summe ist der Kurs dadurch nun etwas länger. Ich finde den Hungaroring aber noch immer sehr eng, gewunden und langsam, er erinnert mich an eine Kartbahn. Viel Motorleistung zu haben, hilft einem dort nicht wirklich weiter. Man braucht vor allem Abtrieb und muss einen guten Rhythmus finden. Außerdem sind ein guter Startplatz und die Rennstrategie sehr wichtig, weil das Überholen so schwierig ist. Neben der Ideallinie ist die Strecke immer sehr staubig und bietet wenig Grip. In den vergangenen Jahren lag mein Startplatz immer auf der verschmutzten Fahrbahnseite. Ich hoffe, in diesem Jahr habe ich da etwas mehr Glück."

Pizzonia erholte sich in seiner Heimat Brasilien

Antonio Pizzonia: "Ich freue mich sehr, wieder Rennen fahren zu können und danke dem Team für das in mich gesetzte Vertrauen. Ich habe nach dem Großen Preis von Deutschland meine Familie und Freunde in Brasilien besucht und hatte dort eine sehr schöne Zeit. In Manaus habe ich viel in der Hitze trainiert, meistens um die Mittagszeit bei 35 Grad. Ich fühle mich fit für den ungarischen Sommer und hoffe, dort weitere Punkte für das Team einfahren zu können. Ich mag den Hungaroring, weil er anders ist als die übrigen Formel-1-Kurse. Die Strecke mit ihren vielen langsamen Kurven hat ihre Tücken und ist vor allem am Freitag und am Samstag stark verschmutzt. Budapest ist eine tolle Stadt. Alles in allem habe ich also viele gute Gründe, mich auf meinen kommenden Einsatz zu freuen."

Teamchef Sir Frank Williams: "Die übliche Hitze am Hungaroring macht des Wochenende dort von der Anreise bis zur Abreise für alle immer besonders hart. Was dort zählt, ist bekannt: Man muss aus der ersten Reihe starten, weil Überholmanöver auf dieser Strecke extrem schwierig sind. Wir lassen nichts unversucht, um ein Auto bereitzustellen, das sich entsprechend qualifizieren kann."

"Das Team bringt in Ungarn weitere Aerodynamik-Modifikationen an den Start, dazu gehört auch eine konventionellere Lösung für Fahrzeugnase und Frontflügel. Wir haben mit Bedauern von Ralfs Management erfahren, dass er weder in Ungarn noch zwei Wochen später in Belgien für uns fahren kann. Einstweilen werden wir auf unseren Ersatzfahrer Antonio Pizzonia zurückgreifen."

Hungaroring für den Motor keine Herausforderung

BMW-Sportdirektor Dr. Mario Theissen: "Wie Ralf selbst hatten auch wir gehofft, dass er in Ungarn wieder für uns fährt, aber natürlich geht seine vollständige Genesung vor. Antonio hat bei seinem Renndebüt für unser Team in Hockenheim ein gutes Rennen gezeigt. Mit zunehmender Grand-Prix-Erfahrung wird er an Sicherheit gewinnen und sich weiter steigern können."

"Bezüglich Volllastanteil und Drehzahl ist der vergleichsweise langsame Hungaroring keine besondere Herausforderung für den Motor. Und dennoch werden die Triebwerke bei diesem Rennen meistens extremen Belastungen ausgesetzt, denn Kühlluft ist Mangelware. Verantwortlich dafür sind zum einen die in der Regel hohen Außentemperaturen und ein regelrechter Hitzestau in dem Talkessel, zum anderen fehlen lange Geraden als Erfrischungspausen. Die Problematik des Sandes aus der umliegenden Puszta sorgt zwar immer wieder für Traktionsprobleme, stellt aber keine echte Gefahr für die Motoren dar."