BMW-Williams mit Anti-Tabak-Message in Spa

Montoya und Pizzonia traten heute mit dem Wort "tabakfrei" auf ihren Boliden zum Freien Training in Spa-Francorchamps an

(Motorsport-Total.com) - Während fünf von zehn Formel-1-Teams nach wie vor massiv von Tabakkonzernen unterstützt werden, sendete BMW-Williams heute in Belgien mit dem Schriftzug "Tobacco Free" (tabakfrei) an den Cockpitwänden eine ungewöhnliche Werbebotschaft in die Welt hinaus. Hinter der Aktion steckt Teamsponsor 'GlaxoSmithKline'.

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoya

Die BMW-Williams-Boliden mit einer ungewöhnlichen Werbebotschaft

Der Konzern, der unter anderem Produkte wie Zigarettenpflaster und andere Entwöhnungsutensilien vertreibt, stellt derzeit Studien an, ob man das Formel-1-Sponsoring fortsetzen soll - und die heutige Aktion scheint ein Teil davon zu sein. Unabhängig davon, wie die Message bei den anderen Teams angekommen ist, zog der Schriftzug das Interesse der Medien auf sich, wo die Tabakindustrie doch jahrelang Kerneinnahmequelle der Formel 1 war.#w1#

"Es ist kein persönlicher Kreuzzug", erklärte Teamchef Frank Williams, "aber als Unternehmen und als Team freut es uns, so eine Botschaft präsentieren zu können. Wenn das Tabakwerbeverbot in Kraft tritt, werden die anderen Teams einen Schock erleiden. Es wird ihre finanzielle Struktur schwächen und wir hoffen, dass sie pro Jahr weniger Geld zur Verfügung haben werden. Bei Sponsoren ist es so, dass sich mit Tabakfirmen um etwa 25 bis 30 Prozent mehr Geld machen lässt als mit anderen."

Außerdem erläuterte der an den Rollstuhl gefesselte Brite, dass die Termine für das Tabakwerbeverbot - Ende 2006 - ja schon länger fest definiert sind, weshalb es seiner Meinung nach an der Zeit war, rechtzeitig auf andere Branchen umzusatteln. BMW-Williams kommt seit dem Ende des 'Winfield'-Sponsorings von 1999 ohne Tabakgelder aus und hat mit 'GlaxoSmithKline' sogar genau in die gegenteilige Richtung gesetzt.