• 28.09.2002 22:40

  • von Reinhart Linke

BMW-Williams: Der Rückstand ist frustrierend

Das BMW-Williams-Team ist enttäuscht: In Indy reichte es nur zu den Startplätzen vier (Montoya) und fünf (Ralf Schumacher)

(Motorsport-Total.com) - Nachdem das BMW-Williams-Team in Monza vor 14 Tagen noch in die erste Startreihe hatte fahren können, reichte es in Indianapolis für Juan-Pablo Montoya und Ralf Schumacher nur zu Startpositionen in Reihe zwei und drei. Der Kolumbianer war dabei zum neunten Mal in diesem Jahr der schnellere BMW-Williams-Fahrer.

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoya

Juan-Pablo Montoya wäre am Ende gerne wenigstens Dritter geblieben

In seiner besten Runde erzielte der 27-Jährige eine persönliche Bestzeit von 1:11.414 Minuten und musste sich so mit 0,624 Sekunden Rückstand zum Tagesbesten und Platz vier zufrieden geben. Dabei war der Monza-Sieger von 2001 nur 0,001 Sekunden langsamer als David Coulthard auf Platz drei.

Gerne wäre Juan-Pablo Montoya am Ende auf Platz drei geblieben: "Das war absolut nicht das, was ich mir hier vom Qualifying erhofft hatte. Das Ergebnis ist enttäuschend. Dass ich im letzten Moment noch um eine Tausendstelsekunde den dritten Platz verloren habe, ist geradezu frustrierend. Jetzt muss ich auf der schmutzigeren Fahrbahnseite starten, was es zusätzlich erschwert. Aber damit muss ich klar kommen. Wir haben heute einfach keine gute Balance für das Auto gefunden. Wir sind momentan schlicht nicht schnell genug, um Ferrari zu schlagen."

Ralf Schumacher musste sich derweil wieder ein Mal seinem Teamkollegen geschlagen geben. Zur Spitze fehlten dem Familienvater am Ende 0,797 Sekunden, so dass er am Sonntag nur von Platz fünf in den 73 Runden langen Grand Prix der USA starten wird.

"Wir können logischerweise nicht zufrieden sein", fasste der 27-Jährige zusammen. "Es ist sehr schwer, eine gute Balance für das Auto zu finden, ich hatte Probleme mit dem Fahrverhalten. Die Reifen waren im Qualifying okay, und ich denke auch, dass wir diesbezüglich für morgen gerüstet sind. Aber das Rennen wird auf jeden Fall sehr schwer für uns."

Chefingenieur Sam Michael zeigte sich frustriert: "Unser Rückstand auf Ferrari ist schon enttäuschend. Wir hatten mit einem besseren Ergebnis gerechnet, aber wir müssen den Tatsachen ins Auge sehen. Jetzt werden wir uns auf die Vorbereitungen für morgen konzentrieren, um das Beste aus unseren Startpositionen zu machen. Das Rennen wird hart."

BMW-Motorsportdirektor Gerhard Berger hofft auf viele Punkte im Rennen: "Es hat sich am Vormittag schon abgezeichnet, dass wir kaum eine Chance auf die erste Reihe haben werden und es schwer werden würde, die zweite zu erreichen. Von daher ist das Ergebnis nicht ganz unerwartet. Die McLaren werden uns auch morgen über die Renndistanz fordern. Entscheidend wird sein, wer im Infield mit wenig Abtrieb am schnellsten ist. Das Wichtigste für uns ist es, beide Autos ins Ziel zu bringen und zu punkten, um unseren zweiten Platz in der Hersteller-WM zu sichern."