• 28.09.2002 22:31

  • von Fabian Hust

Sensation: "All-American-Team" für Saison 2003 geplant

Die ehemaligen amerikanischen F1-Fahrer Dan Gurney und Phil Hill wollen 2003 mit einem "All-American-Team" an den Start gehen

(Motorsport-Total.com) - Die ehemaligen amerikanischen Formel-1-Piloten Dan Gurney (71 Jahre alt, 86 Grand Prixs, 4 Siege) und Phil Hill (75 Jahre, 48 Grand Prixs, 3 Siege) haben am Samstag in Indianapolis überraschend Pläne bekannt gegeben, schon für die kommende Saison ein "All-American-Team" an den Start zu schicken. Mitte Oktober soll feststehen, ob der Plan schon für die kommende Saison verwirklicht werden kann oder nicht, an den entsprechenden Konzepten arbeitet Gurney schon seit zweieinhalb Jahren, Hill stieß vor kurzem dazu. Zuletzt leitete Gurney ein ähnliches Konzept in der Champ-Car-Serie, stampfte das Projekt jedoch Ende 1999 ein.

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Taucht 2003 in Indianapolis ein amerikanisches Formel-1-Team auf?

An dem neuen Team sollen mehrere Amerikaner Anteile halten, unter anderem die Geschäftspartner Bob Balachowski und Russ Olsen. Man möchte amerikanische Sponsoren an Bord holen und nach Möglichkeit sollen im Auto auch Amerikaner sitzen. "Wir brauchen jetzt unbedingt schnell die Initialzündung, damit der denkwürdige Moment stattfinden kann", fiebert Gurney der Präsentation des Teams entgegen, der von 1966-1969 (25 Grand Prixs, 1 Sieg) schon einmal Teamchef war ? von Eagle. Der Amerikaner verriet, dass es bereits eine Vorvereinbarung mit Ford Cosworth gibt, die passender Weise als amerikanisches Label den Motor zur Verfügung stellen würden.

Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt gegeben. So ist zum Beispiel unklar, ob man ein Team von Null an aufbauen möchte, was den Nachteil hätte, dass man eine 48-Millionen-Dollar-Sicherheitszahlung hinterlegen müsste und nicht an den Einnahmen aus dem Verkauf der Fernsehrechte beteiligt wäre oder ob man das Arrows-Team aufkauft. Zuletzt gab Arrows-Teamchef Tom Walkinshaw bekannt, dass ein amerikanischer Investor sein verschuldetes Team übernehmen wird. Bisher sind diese Verhandlungen aber nicht abgeschlossen.

Das Problem bei einer Übernahme von Arrows wäre die Tatsache, dass dem Team Woche für Woche mehr Personal wegrennt, was den Wert des Unternehmens schmälert. Außerdem ist nicht 100-prozentig sicher, ob das Team die Formel-1-Lizenz behalten darf und damit vielleicht doch eine neue Sicherheitszahlung fällig wäre und man nicht sofort an den Einnahmen aus dem Verkauf der Fernsehrechte beteiligt wäre. Damit das Team 2003 an den Start gehen könnte, müsste dringend in den nächsten Tagen der Startschuss erfolgen, sonst ist der Zug für Melbourne bereits abgefahren.

Aus diesem Grund soll spätestens Mitte Oktober eine Entscheidung über das Projekt gefällt werden. Unterstützung dürften die Initiatoren wohl genügend genießen. Zum einen wäre da Formel-1-Boss Bernie Ecclestone, der dringend den Amerikanern die Formel 1 schmackhaft machen möchte. Gurney bestätigte am Samstag, dass ihm der "Formel-1-Zappano" alle erdenkliche Unterstützung zugesagt hat. Es ist wohl kein Zufall, dass ausgerechnet am Rande des US-Grand-Prixs die Pläne bekannt gegeben wurden. Und Arrows-Sponsor Red Bull träumt mit Chef Dietrich Mateschitz schon lange von einem "All-American-Team". Ein Sponsoring würde sich hier also geradezu anbieten.