BMW-Williams: Bremsdefekt verursachte Pizzonias Unfall

Bis rund 15 Minuten vor Schluss lief das Freitagstraining für BMW-Williams nach Plan, dann flog Pizzonia in der Parabolica ab

(Motorsport-Total.com) - Die Positionen fünf und sieben beziehungsweise 0,418 und 0,573 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit mögen für BMW-Williams grundsätzlich einen ermutigenden Trainingsauftakt in Monza darstellen, doch ein Unfall von Antonio Pizzonia kurz vor Schluss beeinträchtigte die ansonsten recht positive Bilanz. Auch das Vormittagstraining war mit den Plätzen neun und zehn in Ordnung.

Titel-Bild zur News: Antonio Pizzonia

Pizzonia hatte bei seinem Crash in der Parabolica Glück im Unglück

"Nachdem wir in der vergangenen Woche hier schon viel Vorbereitungsarbeit erledigt haben, haben wir uns heute auf die Reifenwahl und die Feinjustierung der Flügel konzentriert", erklärte Technikdirektor Sam Michael nach der Session. "In der zweiten Trainingsstunde hatte Antonio einen heftigen Unfall. Zum Glück geht es ihm gut. Die Unfallursache war das Versagen der Bremsscheibe vorne links. Den Grund dafür untersuchen wir gerade."

Pizzonias Chassis kann bis morgen repariert werden

Pizzonia flog beim Anbremsen der Parabolica ab, schlug aber bereits mit gedrosselter Geschwindigkeit in die Barrieren ein. Der "Jungle Boy" selbst stieg unverletzt aus dem FW26, der nicht allzu schwer beschädigt wurde und rechtzeitig für das Freie Training am Samstagmorgen repariert werden kann, wie BMW-Sportchef Dr. Mario Theissen andeutete: "Wir prüfen, ob der Motor an Antonios Auto beschädigt wurde, auf den ersten Blick sieht es nicht danach aus."

Der Brasilianer selbst trug es mit Fassung: "Wir haben unser typisches Programm abgearbeitet, das vor allem aus Reifenbewertung und Fahrzeugabstimmung bestand. Ich bin zufrieden mit dem Erreichten. Der Grip war heute nicht ideal, vor allem im ersten Training war die Strecke sehr schmutzig, aber wir hatten hier in der vergangenen Woche drei sehr produktive Testtage. Zwanzig Minuten vor Trainingsende ging in der Parabolica-Kurve beim Bremsen etwas schief. Zum Glück ist dort eine große Auslaufzone und ich bin nicht zu hart angeschlagen."

Theissen: Es war "ein ordentlicher Testtag"

"Bis zum Unfall von Antonio", ergänzte Theissen anschließend , sei es "ein ordentlicher Testtag" gewesen. Und weiter: "Wir haben unser Standardprogramm absolviert, motorenseitig gab es keinerlei Probleme. Antonio war vor seinem Unfall dabei, einen Long-Run zu fahren, um das Verhalten der Reifen auf längere Distanz zu testen. Dennoch sollten wir genügend Daten für die Reifenauswahl gesammelt haben."

Wenig Aufregendes auch bei Montoya, der langsamer war als sein Teamkollege: "Unser Testprogramm lief soweit nach Plan und ich bin recht zufrieden mit der Balance meines Autos. Die Informationen, die wir beim Test in der vergangenen Woche hier gesammelt haben, sind eine große Unterstützung. Außerdem bewähren sich die neuen Aerodynamik-Komponenten, die das Team für dieses Wochenende vorbereitet hat. Die Streckenbedingungen und folglich die Traktion wurden im Verlauf des Trainings stetig besser. Wir haben zwar noch etwas Arbeit vor uns, aber das gehört Freitag nun einmal dazu."