Räikkönen am Freitagnachmittag vor den Ferraris

Kimi Räikkönen verpatzte Ferrari den Trainingsdoppelsieg am Freitagnachmittag - Unfall von Pizzonia bleibt ohne Folgen

(Motorsport-Total.com) - Nach dem eher ruhigen Vormittag ging es im zweiten Freien Training in Monza richtig zur Sache: Top-Speed-Rekorde, Ausrutscher, ein schwerer Unfall und ein doch überraschender Ausgang - jede Menge Action also bei guten Wetterbedingungen im Königlichen Park. Am Ende war Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes) Schnellster der Session am Nachmittag.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen heute während des Freien Trainings in Monza

Der Finne hinterließ in insgesamt 13 Runden einen erstklassigen Eindruck und kam auf eine Zeit von 1:20.846, womit er Rubens Barrichello (Ferrari) immerhin 0,053 Sekunden abnahm. Weltmeister Michael Schumacher im zweiten Ferrari, der sich einen kleinen Ausritt leistete, büßte 0,234 Sekunden ein und klassierte sich an dritter Position, wirkte aber wieder überaus souverän. Auch der beste Top-Speed ging mit 362 km/h durch Barrichello auf das Konto von Ferrari.#w1#

Pizzonia blieb bei schwerem Unfall unverletzt

Kaum aufgefallen ist heute BAR-Honda-Pilot Jenson Button, schlussendlich schaffte er trotz allem den Sprung auf den vierten Platz mit 0,278 Sekunden Rückstand. Hinter ihm auf Position fünf: Antonio Pizzonia (+ 0,418). Der BMW-Williams-Pilot sorgte knapp 15 Minuten vor Schluss auch für eine Schrecksekunde, als er in der Parabolica abflog und seitlich in die Begrenzungsmauer einschlug, sich dabei aber zum Glück nicht verletzte. Auch der Schaden am FW26 hielt sich in Grenzen.

Takuma Sato (BAR-Honda/+ 0,467) landete auf dem sechsten Platz, gefolgt von Juan-Pablo Montoya (BMW-Williams/+ 0,573), Anthony Davidson (BAR-Honda/+ 0,698), Fernando Alonso (Renault/+ 0,784) und David Coulthard (McLaren-Mercedes/+ 1,206). Das Mittelfeld lag übrigens wieder einmal sehr eng beisammen - nur etwas mehr als 0,8 Sekunden trennten den zehntplatzierten Coulthard von Björn Wirdheim (Jaguar-Cosworth) auf Rang 19.

Von den Mittelfeld-Piloten fiel über weite Strecken Toyota-Testfahrer Ryan Briscoe positiv auf, der anfangs ganz vorne mitmischte und am Ende immerhin als Zwölfter mit nur 1,351 Sekunden Rückstand gewertet wurde. Auch 'F1Total.com'-Kolumnist Timo Glock (Jordan-Ford/+ 1,486) schlug sich als 16. mehr als respektabel und ließ damit Piloten wie Webber (17./+ 1,546) oder Klien (beide Jaguar-Cosworth/20./+ 2,353) hinter sich.

Heidfeld mit Verdacht auf Motorschaden ohne Zeit

Pech hatte Nick Heidfeld, der seinen Jordan-Ford gleich zu Beginn mit Motorschaden in der Curva Grande abstellen musste. Für weitere Zwischenfälle sorgten Felipe Massa (Sauber-Petronas/13./+ 1,412), dem auf den Randsteinen der Windabweiser wegbrach, sowie Klien, Montoya, Webber, Jarno Trulli (Renault/11./+ 1,345), Ricardo Zonta (Toyota/14./+ 1,452) und Michael Schumacher, die jeweils durch kleinere Ausrutscher beziehungsweise Dreher auffielen.

Nach einem verheißungsvollen Auftakt am Morgen kam bei Sauber am Nachmittag etwas Sand ins Getriebe - Massa landete auf dem 13. Platz, Fisichella wurde mit 1,456 Sekunden Rückstand 15. Auch Bas Leinders (Minardi-Cosworth), der am Morgen noch mit unglaublichen 361 km/h Top-Speed aufhorchen lassen konnte, vermochte als 22. nicht mehr wirklich zu überzeugen, war aber zumindest schneller als seine beiden Teamkollegen unmittelbar hinter ihm.

Außerdem ist uns bei Michael Schumacher ein neues Helmdesign in den Nationalfarben Italiens aufgefallen, eine spezielle Lackierung beim BAR-Honda von Anthony Davidson, eine breitere Nase bei McLaren-Mercedes sowie das gewohnte Michelin-Übergewicht im Reifenkrieg - gleich zehn der ersten zwölf Positionen wurden vom französischen Reifenhersteller belegt, darunter auch der erste Platz. Bridgestone scheint dafür wieder den etwas konstanteren Pneu auf längeren Distanzen zu haben.