• 27.04.2004 13:12

  • von Fabian Hust

BMW-Vorstand droht mit Rückzug aus der Formel 1

Dr. Burkhard Göschel macht klar, dass das Management der Formel 1 geändert werden muss, damit BMW in der Formel 1 bleibt

(Motorsport-Total.com) - Unzufrieden über das Management der Formel 1 hat sich BMW-Vorstand Burkhard Göschel in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur 'Reuters' geäußert. Zuvor hatte die Vereinigung der Automobilhersteller in der Formel 1, die GPWC, die Verhandlungen mit Bernie Ecclestones SLEC abgebrochen. Ecclestone wollte die Hersteller zehn Jahre an die Formel 1 binden, BMW und andere wollen sich aber nur für ein Jahr verpflichten, "weil der Rennsport nicht unser primärer Zweck unserer Geschäfte ist", wie Göschel erklärt. "Wir entwickeln und verkaufen Autos. Wir denken an Ein-Jahres-Pläne, vielleicht Zwei-Jahres-Pläne. In dieser Hinsicht müssen wir flexibel sein."

Titel-Bild zur News: Dr. Burkhard Göschel

Dr. Göschel: Formel 1 ja, aber nicht um jeden Preis

BMW fühle sich dem Motorsport verpflichtet. Aber: "Es ist nicht die Frage der Formel 1. Wenn die Formel 1 sich in eine Richtung entwickelt, die nicht mit unseren Vorstellungen und Ideen bei BMW übereinstimmt, dann würden wir in eine andere Serie wechseln. Wir sind nicht auf die Formel 1 festgelegt. Wir wollen in der Top-Liga mitfahren. Wenn es attraktiv und interessant für uns ist, dann werden wir in der Formel 1 bleiben. Falls dies nicht der Fall ist, dann nicht."#w1#

In den Augen von Burkhard Göschel müsse die Formel 1 von ihrer diktatorischen Führung abkommen: "Sie müsste so organisiert sein wie ein Unternehmen aus der Industrie. Wenn wir so wie bisher weitermachen, dann können wir als Automobilhersteller oder als Sponsor mit dieser Art von Management nicht zusammenkommen. Wenn sich der Management-Stil modernisiert, es einen industriellen Management-Stil gibt, dann wird die Formel 1 unserer Meinung nach abgesichert. Falls nicht, dann weiß niemand, was passieren wird."