• 27.04.2004 13:38

  • von Fabian Hust

Alonso und das "Risiko" Ralf Schumacher

Ralf Schumacher hat in den Augen von Fernando Alonso in Imola dem Spanier gleich zwei Mal beinahe das Rennen gekostet

(Motorsport-Total.com) - Auch im vierten Rennen der Saison konnte Fernando Alonso in die Punkte fahren. Dieses Mal reichte es für den Spanier zum vierten Rang, doch das Rennen war alles andere als ein Zuckerschlecken. Gleich drei Mal geriet der Renault-Pilot in brenzlige Situationen.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Alonso hatte in Imola gleich drei Schreckmomente zu überstehen

Los ging es am Start, als er sich fast zu einem Frühstart hätte hinreißen lassen: "Ralf hat vor dem Start schon einen Satz gemacht. Ich konnte das sehen, weil ich direkt neben ihm war und die Ampel rot war. Als ich sah, wie er sich bewegte, hätte ich beinahe mitgezogen."#w1#

Der Start selbst gelang Alonso nicht sehr gut, vielleicht, weil er durch Ralf Schumachers "Frühstart", wie es Alonso ausdrückt, abgelenkt war und deshalb zu spät reagierte hat: "In Australien fuhr ich durch den Start auf das Podium, hier hat der Start mich möglicherweise das Podium gekostet."

Den nächsten Schreckmoment erlebte der 22-Jährige nur wenige Sekunden später in der ersten Kurve, als ihm David Coulthard ins Heck fuhr. Der Frontflügel des McLaren-Mercedes wurde durch die Luft gewirbelt und traf Alonso am Helm: "Ich wusste gar nicht, was das war, ob vielleicht sogar ein Auto auf mir gelandet ist. Der Einschlag war ziemlich heftig und die ganze erste Runde habe ich damit verbracht, meinen Helm abzutasten, ob er vielleicht beschädigt ist..."

Doch Helm und Heckflügel überstanden den Zwischenfall. Auch der Frontflügel des Renault wurde kurze Zeit später einem Härtetest unterzogen, als er mit Ralf Schumacher aneinander geriet: "In der Kurve zuvor kam Ralf auf das Gras. Ich wusste, dass ich ihn locker überholen kann, aber schlussendlich war es dann doch härter, weil Ralf für gewöhnlich solche Züge macht. Aber Gott sei Dank konnte ich ohne Probleme ins Ziel kommen, denn als wir uns berührten, dachte ich, dass der Frontflügel gebrochen sein könnte."

Damit Alonso wieder auf das Podium fahren kann, muss man sich noch stark verbessern. Vor allem auf den langen Geraden, fiel Alonso auf, verlor er auf Rubens Barrichello Boden. Das spricht für den trotz besserer Ausbaustufe vorhandenen PS-Mangel. Außerdem empfand er den Renault in Imola das ganze Wochenende über als "hart zu fahren": "Manchmal bin ich im Rennen einige Risiken eingegangen..." Der Spanier vermutet, dass das schwierige Verhalten des Autos auf die Reifenwahl zurückzuführen war: "Vielleicht haben die nicht optimal gepasst. Beim nächsten Test in Silverstone müssen wir deshalb vorsichtig sein, wollen wir in Barcelona konkurrenzfähig sein."

Im vergangenen Jahr konnte Alonso sein Heimrennen als Zweiter beenden. Dieses Ergebnis würde er natürlich am liebsten wiederholen oder sogar noch toppen: "Für mich ist es eines der wichtigsten Rennen des Jahres. Nachdem ich in vier Rennen in Folge in die Punkte gefahren bin, wäre es schön, auch in Barcelona ins Ziel zu kommen."