• 31.08.2007 12:27

BMW Sauber reist mit "hohen Erwartungen" nach Monza

Im vergangenen Jahr waren Nick Heidfeld und Robert Kubica in Italien extrem schnell - an dieses Erfolgserlebnis will man beim Italien-Grand-Prix anknüpfen

(Motorsport-Total.com) - Beim Großen Preis von Italien startet die Formel 1 mit Vollgas zum vorletzten Europarennen der Saison - auf den langen Geraden des Königlichen Parks von Monza werden höhere Geschwindigkeiten erzielt als in der gesamten bisherigen Saison. Ein spezielles Aerodynamik-Paket mit geringem Luftwiderstand und starke Motoren sind entscheidende Erfolgsfaktoren. Bestärkt durch die guten Leistungen im Vorjahr und die Erfahrungen des Tests in Monza reist das BMW Sauber F1 Team optimistisch nach Italien.

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Im vergangenen Jahr stand Robert Kubica auf dem Podium

"Monza ist eine ganz besondere Rennstrecke", so Nick Heidfeld, "der einzig echte Hochgeschwindigkeitskurs, auf dem die Formel 1 noch fährt. Auf den Geraden werden wir bis zu 350 km/h schnell, das ist einsame Spitze in der Saison. Monza hat Tradition und Charakter, aber leider auch veraltete Sicherheitsvorkehrungen. Angesichts der Topspeeds sind die Auslaufzonen dürftig."#w1#

"Ich denke, wir können in Monza gut abschneiden. Dort braucht man ein sehr gutes Low-Downforce-Paket, und das gelingt uns normalerweise ziemlich gut. Außerdem ist Motorleistung gefordert, und das müsste auch passen. 2006 waren wir dort sehr gut. Ich war zwar 'nur' Dritter im Qualifying, aber mit einem schweren Auto. Bereinigt um die Spritmengen hätte ich wohl auf der Poleposition gestanden. Im Rennen habe ich trotz einer Durchfahrtsstrafe wenigstens noch einen Punkt geholt."

"Nachdem wir dort im Vorjahr so stark waren", beginnt Robert Kubica seine Vorschau, "freuen wir uns auf die Rennstrecke mit dem geringsten Abtriebsniveau der Saison. 2006 habe ich dort meinen ersten Podestplatz erzielt und warte seitdem auf den nächsten. Ich hoffe, wir können unsere Leistungen aus dem vergangenen Jahr wiederholen."

"Ich mag die meisten Passagen der Strecke, weil sie sich von anderen Kursen unterscheiden. Sie sind einzigartig. Es gibt sehr schnelle Kurven und eine Schikane, in der man heftig über die Randsteine springt. Die Fahrzeugabstimmung muss ein Kompromiss sein und die Anforderungen für schnelle wie für langsamere Passagen erfüllen, Grip bieten und Topspeed ermöglichen."

"Monza ist keine einfache Rennstrecke. Ich habe sehr lange Zeit in Italien gelebt und kenne Monza von vielen Testfahrten gut, aber bis 2006 war ich dort in den Rennen noch nie wirklich gut. Ich mag Italien. Ich habe dort immer mit sehr guten Leuten zusammengearbeitet. Ich bin dort Kart- und Formel-Rennen gefahren - Formel Renault und Formel 3 -, immer in italienischen Teams. Ich habe sehr gute Erinnerungen daran, speziell an meine Kartzeit."

"Monza ist die klassische Hochgeschwindigkeitsstrecke", so Mario Theissen, BMW Motorsport Direktor. "Das fordert vor allem die Aerodynamik- und Motoren-Experten. Mit dem Umstieg auf V8-Motoren ist der Volllastanteil pro Runde von 67 auf 76 Prozent gestiegen. Der Topspeed im Rennen betrug im Vorjahr 350 km/h und war damit mit Abstand Saisonrekord."

"Die Aerodynamik wird für diese Strecke konsequent auf niedrigen Luftwiderstand getrimmt, um auf den langen Geraden Zeit gutzumachen. Den geringeren Abtrieb und die damit verbundenen niedrigeren Kurvengeschwindigkeiten nimmt man dafür in Kauf. Wir werden deshalb wie im vergangenen Jahr mit einem speziell für Monza entwickelten Aero-Paket an den Start gehen."

"Anders als in den Vorjahren bildet der Grand Prix von Italien diesmal nicht den Abschluss der Europasaison. Eine Woche nach dem Rennen in Monza findet 2007 in Spa das letzte Europarennen statt. Dann folgt ein Dreierpack in Übersee."

"Wir freuen uns sehr auf Monza. Denn wir erinnern uns nur allzu gern an das dortige Rennen im vergangenen Jahr. 2006 waren wir in Monza sehr gut aufgestellt. Nick qualifizierte sich für die zweite Startreihe, und Robert fuhr in seinem erst dritten Formel-1-Rennen als Dritter aufs Podium. An diese guten Ergebnisse wollen wir anknüpfen."

"Monza war in der letzten Saison unser stärkstes Rennen", weiß Willy Rampf, Technischer Direktor. "Roberts dritter Platz war der Lohn dafür. Die Piste im Königlichen Park ist die einzige verbliebene Hochgeschwindigkeitsstrecke im Kalender. Allein für dieses Rennen entwickeln wir ein spezielles 'Low-Downforce'-Aerodynamik-Paket mit entsprechend flachen Flügeln, die eine Höchstgeschwindigkeit von rund 350 km/h ermöglichen."

"Zweiter wichtiger Faktor ist die mechanische Abstimmung, die eine hohe Bremsstabilität einerseits und ein vergleichsweise ruhiges Fahrverhalten über die Randsteine andererseits garantiert. Wir haben uns technisch sehr gut auf dieses Rennen vorbereitet und gehen mit hohen Erwartungen nach Monza."