• 28.08.2007 16:25

  • von Fabian Hust

BMW Sauber F1 Team hat noch "einige Pfeile im Köcher"

BMW Motorsport Direktor Mario Theissen und der Technische Direktor des Teams, Willy Rampf, sprechen über die Entwicklungsarbeit für 2007 und 2008

(Motorsport-Total.com) - Bei noch verbleibenden fünf Saisonrennen liegt das BMW Sauber F1 Team in der Formel-1-Saison 2007 komfortabel auf dem dritten Rang - mit 41 Punkten Vorsprung auf Renault aber auch mit 60 Zählern Rückstand auf das Ferrari-Team. Somit braucht man den aktuellen BMW Sauber F1.07 nicht mehr weiter zu entwickeln - zumindest theoretisch.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld Robert Kubica

Nick Heidfeld und Robert Kubica sollen dieses Jahr noch auf das Podium fahren

Die Praxis sieht freilich anders aus: "Natürlich werden wir bis zum Saisonende den BMW Sauber F1.07 kontinuierlich weiter entwickeln", meint BMW Motorsport Direktor Mario Theissen auf der Webseite des Teams. "Wir haben noch einige Pfeile im Köcher und werden uns nicht zurück lehnen. Schließlich haben wir das ehrgeizige Ziel, den Abstand nach vorn nicht größer werden zu lassen."#w1#

Es ist durchaus sinnvoll, noch neue Teile an das aktuelle Auto zu schrauben, schließlich kann man dadurch nicht nur in diesem Jahr noch an Geschwindigkeit zulegen, sondern man kann auch für das nächstjährige Modell wertvolle Informationen sammeln, werden doch immer wieder Ende der Saison für das aktuelle Auto entwickelte Ideen beim nächstjährigen Modell wieder verwendet.

Zudem erfordern gerade spezielle Strecken wie der Hochgeschwindigkeitskurs von Monza ein spezielles Aerodynamik-Paket: "Die Entwicklung am jetzigen Fahrzeug ist natürlich nicht gestoppt", so Willy Rampf, Technischer Direktor des Teams, "obwohl wir so einen festen Platz im Ranking haben. Wir werden auch für die nächsten Rennen etwas bringen. Monza ist Low Downforce, Spa Medium Downforce und für die letzten Rennen werden wir auch weitere neue Komponenten am Fahrzeug haben."

Das Hauptaugenmerk gilt aber Ende August schon dem Auto für die Formel-1-Saison 2008: "Schon jetzt arbeiten wir mit Hochdruck am nächstjährigen Auto", so Theissen. "Über 50 Prozent unserer Entwicklungskapazität entfällt bereits auf den BMW Sauber F1.08. Und wir liegen gut auf Kurs. Es fehlen keine großen Bausteine mehr, es fehlt noch der Feinschliff in vielen Bereichen."

Parallel dazu wird auch am Standort Schweiz gefeilt: "Die ersten beiden Etagen werden bereits im Oktober bezogen", verrät Theissen. "Das Gebäude wird Ende des Jahres fertig gestellt sein. Dann werden wir dort auch die volle Personalstärke von etwa 430 Mitarbeitern erreicht haben. Und über den Winter wollen wir dann den nächsten Schritt nach vorn machen."

Das Team befindet sich weiterhin im Wachstum, daraus zieht Theissen einen logischen Schluss: "Wir erwarten, dass wir für 2008 einen größeren Schritt machen werden als die zwei Teams vor uns, denn dies ist der einzige Weg, um aufzuholen", wird Theissen von 'Autosport' zitiert. "Wir hoffen, dass wir einen so großen Schritt machen können, wie im vergangenen und in diesem Jahr."

Die Gefahr eines Rückschritts liegt in der Formel 1 jedoch immer in der Luft, wie Robert Kubica weiß: "Es ist schwierig, etwas zu erwarten, aber wir werden unser Bestes geben. Wir haben gute Anlagen und gute Leute, um das zu tun, aber in der Formel 1 weiß man nie."

Viele Teams sind in den vergangenen Jahren von einem Jahr auf das andere abgestürzt, so zum Beispiel Weltmeister Renault und Honda, die vergangenes Jahr gegen Saisonende schnell waren. McLaren-Mercedes ist das krasseste Beispiel, von einer siegreichen Saison 2005 (10 Siege) steuerte man auf eine sieglose Saison 2006 zu und liegt in der aktuelle Saison in beiden WM-Wertungen derzeit in Führung.

Natürlich hofft der polnische Rennfahrer, dass dies beim BMW Sauber F1 Team nicht der Fall sein wird: "Wir sind sehr zuversichtlich, dass unser neues Auto gut funktionieren wird. Aber es sind auch ein paar Fragen zu stellen, darüber, wie das Auto ohne die Traktionskontrolle und all die Systeme funktioniert."