BMW Sauber F1 Team: Zuverlässigkeit als Schlüssel
Das BMW Sauber F1 Team hat im vergangenen Jahr eindeutig bewiesen: Der Weg nach oben führt nur über Zuverlässigkeit
(Motorsport-Total.com) - Gerade in Zeiten grundlegender Veränderungen im Reglement, könnte die Zuverlässigkeit 2009 zu einem der entscheidenden Faktoren werden. Niemand weiß bislang, wie viele der neuen voluminösen Frontflügel tatsächlich auf dem Weg zur ersten Kurve demoliert werden und ebenso kann bisher noch niemand einschätzen, inwieweit die Formel-1-Fahrzeuge der neuen Generation auf den Einsatz von KERS allergisch reagieren könnten.

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Christian Klien unterstützte das BMW Sauber F1 Team bei vielen Testfahrten
Das BMW Sauber F1 Team hat seinen Aufstieg 2008 - neben dem reinen Speed des Autos - zu einem großen Teil dem Faktor Zuverlässigkeit zu verdanken. Das deutsch-schweizerische Team legte im vergangenen Jahr satte 10.780 Kilometer in den Rennen zurück. Von 2.234 möglichen Runden in den insgesamt 18 Grands Prix schaffte man 2.196 Umläufe - deutlich mehr als alle anderen Teams.#w1#
Vor allem Nick Heidfeld war in der abgelaufenen Saison ein Muster der Beständigkeit. Der Mönchengladbacher musste seinen BMW Sauber F1.08 nicht ein einziges Mal vorzeitig abstellen und handelte sich ledgilich in Monaco und Interlagos je einen Rundenrückstand ein. Teamkollege Robert Kubica hatte zwar zwei Ausfälle zu beklagen, verlor dabei aber gemessen an der gesamten Formel-1-Renndistanz 2008 nicht allzu viel.
Die enorme Zuverlässigkeit brachte die Mannschaft um BMW Motorsport Direktor Mario Theissen immer wieder in eine wichtige Position: Das Team war immer dann zur Stelle, wenn andere ausfielen. Nur dadurch konnte man sich zu einem konstanten Punktesammler entwickeln. Bis zum großen Saisonfinale in Brasilien hatte man in jedem einzelnen Rennen der Saison mit mindestens einem Fahrzeug Zähler geholt.

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Nick Heidfeld war 2008 der absolute Dauerrenner der Formel 1 Zoom
Die Grundlage für die Standfestigkeit waren eindeutig die vielen Tests. Das BMW Sauber F1 Team legte im Jahr 2008 mehr Testkilometer zurück als alle anderen Rennställe. Bei Probefahrten legte man insgesamt 29.273 Kilometer zurück und sorgte somit für Stabilität der Technik. Zum Vergleich: Ferrari war in der Liste der Testaktivitäten auf Rang zwei. Die Italiener brachten es auf 28.083 Kilometer - rund vier Renndistanzen weniger als das Team um Heidfeld und Kubica.
In diesem Jahr will das BMW Sauber F1 Team den endgültigen Sprung an die Spitze schaffen. Die Grundlagen wurden bereits in bewährter Manier gelegt. Seit dem Ende der Saison 2008 fuhr man mit den neuen technischen Elementen für die kommende Saison mit Abstand am weitesten. In der Teststatistik belegte man zwischen dem Rennen in interlagos und dem Jahresende Rang zwei hinter Toro Rosso. Die Italiener fuhren jedoch immer mit dem unveränderten Modell des vergangenen Jahres.
Heidfeld, Kubica und Co. haben sich schon jetzt im Hinblick auf die kommende Saison einen Testvorsprung von über 1.000 Kilometern auf Ferrari herausgefahren, im Vergleich zu McLaren-Mercedes fuhr man mit den 2009er Teilen sogar bereits 2.000 Kilometer mehr. Der Vorteil liegt auf der Hand: Zwischen der Präsentation der neuen Fahrzeuge und dem Saisonstart in Melbourne ist nicht allzu viel Zeit für Tests, nach dem Startschuss in Melbourne darf sogar nur noch freitags an Grand-Prix-Wochenenden getestet werden. Für die anderen Mannschaften wird es also schwierig, den Testrückstand wieder aufzuholen.

