• 17.03.2008 11:17

  • von Roman Wittemeier

BMW Sauber F1 Team mit Heimrennen in Malaysia

Das BMW Sauber F1 Team erwartet beim zweiten Saisonrennen in Malaysia eine erste richtige Standortbestimmung

(Motorsport-Total.com) - Das BMW Sauber F1 Team hat viele Fachleute und Fans beim Auftakt in Melbourne überrascht. Trotz einiger Probleme zu Anfang der Testsaison zeigte sich die deutsch-schweizerische Mannschaft in Australien so konkurrenzfähig wie selten zuvor. Im Albert Park war man im Vergleich zum Vorjahr deutlich näher an der Formel-1-Spitze. Dieser Aufwärtstrend soll auch beim zweiten Saisonrennen in Malaysia fortgeführt werden.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld fuhr beim Saisonauftakt in Melbourne auf Rang zwei

Nick Heidfeld blickt nach dem Saisonstart positiv auf das anstehende Sepang-Rennen: "Der Große Preis von Malaysia ist für mich schon seit Jahren ein besonderes Rennen. Petronas war ja schon Partner von Sauber, als ich dort von 2001 bis 2003 fuhr, und wir haben Promotion-Touren durch das Land gemacht. Häufig bekommt man als Formel-1-Fahrer kaum mehr als Flughäfen, Hotels und Rennstrecken zu sehen, weil einfach keine Zeit für Land und Leute ist. Aber in Malaysia konnte ich schon eine Menge entdecken und fühle ich mich dort sehr wohl."#w1#

Trotz des hohen Wohlfühlfaktors stelle das Rennen in Sepang eine hohe Herausforderung dar: "An die Kombination aus Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit muss man sich immer erst gewöhnen, aber mir hat das nie etwas ausgemacht. Die Strecke ist schön und anspruchsvoll. Im vergangenen Jahr hatte ich ein super Rennen in Sepang und bin Vierter geworden. Ich konnte Felipe Massa überholen und den Ferrari hinter mir halten."

Kubica hat mit Sepang eine Rechnung offen

Auch Teamkollege Robert Kubica schaut voller Vorfreude auf das zweite Rennen des Jahres 2008: "Ich freue mich auf das Rennen in Malaysia, weil Sepang eine sehr herausfordernde Strecke ist, die ich mag. Natürlich sind die klimatischen Verhältnisse ziemlich extrem, was unsere Aufgabe noch anspruchsvoller macht. Aber zum Glück herrschten ja bereits in Melbourne sehr hohe Temperaturen, so dass wir uns ein wenig darauf einstellen konnten."

Der Pole hatte sich zum Start in die neue Saison in Melbourne in bärenstarker Form präsentiert und war im Qualifying nur wegen eines kleinen Fahrfehlers knapp an der Poleposition vorbeigeschrammt. In Sepang möchte Kubica endlich die Früchte der harten Arbeit ernten: "Im vergangenen Jahr war unser Auto sehr wettbewerbsfähig, aber bei mir lief so ziemlich alles schief. Ich habe in Sepang also noch eine Rechnung offen. Durch unseren Partner Petronas ist der Große Preis von Malaysia für uns ein ganz besonderes Rennen. Wir haben hier eine Menge Fans, die uns unterstützen."

"Ich habe in Sepang noch eine Rechnung offen." Robert Kubica

BMW Motorsport Direktor Mario Theissen erklärte, warum man sich auch knapp 10.000 Kilometer von München entfernt heimisch fühlt: "Dieser Grand Prix ist für uns eine Art Heimrennen: Wir erleben seit 2006, welche Strahlkraft unser Premium Partner Petronas in Malaysia hat. Der euphorische Empfang unseres Teams in diesem Land ist immer wieder eine großartige Erfahrung. Die verschiedenen Veranstaltungen am Fuße der Petronas Twin Towers hatten immer Magnetwirkung."

Hitze und Luftfeuchtigkeit als Herausforderung

Theissen sieht die Herausforderung von Malaysia nicht nur in der Erwartungshaltung der Fans und der Besonderheiten der Strecke: "Nach der unerwarteten Hitzeschlacht in Melbourne geht es nun ins Dampfbad von Sepang. Dort herrschen nicht nur Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke, auch die
Luftfeuchtigkeit ist in Äquator-Nähe extrem hoch. Entsprechend gespannt sehen wir dieser Belastungsprobe entgegen."

Für den Technischen Direktor des BMW Sauber F1 Teams, Willy Rampf , stellt das zweite Saisonrennen eine erste wirkliche Standortbestimmung dar: "Das Rennen in Australien hat einen ersten Anhaltspunkt geliefert, wo die einzelnen Teams stehen, mehr aber noch nicht. Denn die Strecke im Albert Park ist aufgrund ihrer speziellen Charakteristik nicht sehr repräsentativ. Deshalb denke ich, dass wir erst nach dem Großen Preis von Malaysia ein verlässliches Bild über die wahren Kräfteverhältnisse haben werden."

"Eine gute aerodynamische Effizienz ist ein Muss." Willy Rampf

Nachdem man in Melbourne auf einer selten genutzten Stadtstrecke gefahren sei, komme man in Malaysia erstmals auf einen permanenten Rennkurs, so Rampf: "Wegen der Vielfalt an unterschiedlichen Kurven stellt Sepang hohe Anforderungen an die Abstimmung der Autos. Die langsamen Passagen verlangen gute Traktion, während insbesondere in den zahlreichen schnellen Kurven eine hohe Stabilität wichtig ist. Eine gute aerodynamische Effizienz ist ebenfalls ein Muss. Außerdem werden in Sepang die Hinterreifen sehr stark beansprucht, was durch die fehlende Traktionskontrolle noch verschärft wird."