• 13.06.2004 15:39

  • von Fabian Hust

BMW: Formel 1 mit V8? Gute Nacht!

BMW-Motorsportdirektor Theissen will keine V8-Motoren in der Formel 1 sehen, ansonsten werde man das Engagement überdenken

(Motorsport-Total.com) - Noch vor 2008, wenn die Formel 1 mit einem neuen Concorde-Agreement den Grundstock für eine erfolgreiche Zukunft legen möchte, soll es eine neue Motorenregel geben, da sind sich die Hersteller einig. Trotz der Ein-Motorenregel sind die Entwicklungs- und Betriebskosten der Formel-1-Zehnzylinder zu hoch, zudem tauchen erste Bedenken ob der Jahr für Jahr zunehmenden Leistung der Motoren auf.

Titel-Bild zur News: Dr. Mario Theissen

Mario Theissen ist strikt gegen V8-Motoren in der Formel 1

Dass dieses Ziel über eine Hubraumreduzierung und gleichzeitig eine Limitierung der Zylinder auf acht an der Zahl realisiert werden soll, stößt bei BMW auf große Kritik. BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen machte in Kanada noch einmal deutlich, dass man dadurch die Kosten nicht ausreichend reduzieren kann. Ein V8-Motor spare im Jahr rund fünf Prozent Budget, glaubt der Deutsche. Für BMW wäre es eine "ernste Angelegenheit", würde man V8-Motoren in der Formel 1 einführen: "Dann kann man in diesem Business nichts mehr garantieren."#w1#

Soll heißen: BMW droht offen mit einem Rückzug aus der Formel 1. Die Kosten kann man nach Meinung Theissens nur dann reduzieren, wenn die Laufzeit der Motoren erhöht wird, sodass weniger Motoren gebaut werden müssen. Zudem sollen nach dem Willen von BMW die Designfreiheiten stark eingeschränkt werden, um die Entwicklungskosten zu senken und die Leistung einzugrenzen. In München denkt man, dass durch diese Maßnahmen die Leistung zu Beginn auf rund 800 PS reduziert werden kann.

"Wenn wir vor 2008 etwas erreichen wollen, was natürlich wünschenswert ist, dann müssen wir mit allen anderen sprechen und einen gemeinsamen Nenner finden, denn dies kann nur einstimmig erfolgen", so Theissen, der auf die V10-Lösung pocht: "Wir waren bisher die Einzigen, die so gedacht haben, aber ich glaube, dass man bei Mercedes den Standpunkt überdenkt."