• 18.08.2005 14:04

Blundell: Neuer Kurs muss sich beweisen

Die Sommerpause neigt sich ihrem Ende entgegen und Formel-1-Experte Mark Blundell freut sich auf ein spannendes Finale

(Motorsport-Total.com) - Am Wochenende ist es soweit, die dreiwöchige Sommerpause der Formel 1 wird durch den Grand Prix der Türkei beendet. Der ehemalige Formel-1-Star Mark Blundell gibt einen Rückblick auf Ungarn und eine Vorschau auf Kommendes. Wer wird in Istanbul die Nase vorn haben?

Titel-Bild zur News: Mark Blundell

Mark Blundell erwartet ein abwechslungsreiches Saisonfinale

"Wie bei allen anderen neuen Kursen im Kalender der Fall, erscheint Istanbul als Einrichtung mit einem interessanten Layout. Einige haben die Strecke bereits mit Spa verglichen, aber bis wir die Autos auf der Strecke sehen und hören, was die Fahrer über den Kurs zu sagen haben, werden wir nicht wirklich wissen, wie gut er ist", so Blundell. Ein Schmunzeln ringt dem ehemaligen Formel-1-Piloten die neue Angewohnheit einiger Fahrer ab, sich den Fahrtweg vorher auf der Playstation einzuprägen: "Ich sehe nicht, was wirkliches Fahren mit dem Spielen am PC verbinden soll."#w1#

Die Ruhe vor dem Sturm

Die Sommerpause ist wie die Ruhe vor dem Sturm, ist doch die Weltmeisterschaft bei nur noch sechs verbleibenden Rennen auch weiterhin hart umkämpft: "Kimi Räikkönen und Fernando Alonso werden sich beide Gedanken machen, besonders, weil einer von ihnen in Budapest die Höchstpunktezahl ergattern konnte, während der andere komplett leer ausging." Alonso ist zwar immer noch WM-Leader, doch in Ungarn gelang es ihn lediglich, auf Platz elf ins Ziel zu fahren.

Ungarn-Sieger Räikkönen hingegen, so der 39-Jährige, bringe jetzt einen gewissen psychologischen Vorteil mit. "Ich denke noch immer, dass der Finne momentan der stärkere der beiden McLaren-Mercedes-Piloten ist", fährt Blundell fort. "Ich wäre überrascht, wenn sich das noch vor Ende des Jahres ausgleichen würde. Wenn allerdings Juan-Pablo Montoya seine Form noch verbessert, dann wäre es möglich, dass das Team einen Weg finden muss, um ihn davon abzuhalten, seinem Teamkollegen die wertvollen Punkte zu stehlen."

"Renault hat bestätigt, dass die Entwicklung des aktuellen R25 auch im letzten Drittel der Saison weiter vorangetrieben wird. Ich bin mir nicht sicher, ob es den Ambitionen des Teams für 2006 schadet, wenn man sich auf die laufende Saison konzentriert. Das Auto für das kommende Jahr ist sicherlich schon in der Konstruktionsphase", erörtert der Brite weiter. Renault könnte zusätzlich viele Aspekte der aktuellen Konstruktion übernehmen.

"Man darf den Weltmeister nicht unterschätzen"

Blundell zufolge könne man auch vom BMW WillialmsF1 Team während der verbleibenden Rennen noch Verbesserungen erwarten: "Meines Erachtens nach hat sich das Team über das Jahr gesehen verbessert, doch bislang glich ihre Saison einer Berg- und Talfahrt." Ferrari hingegen habe im laufenden Jahr beeindruckende Fortschritte gemacht: "Man darf den Weltmeister nicht unterschätzen. Und wenn er ein siegesfähiges Auto bekommt, wird er auf jeden Fall das Beste daraus machen."

Auch über Ferraris Neuzugang Felipe Massa, der 2006 den zu BAR-Honda wechselnden Rubens Barrichello ersetzen wird, weiß der Ex-Formel-1-Pilot Interessantes zu berichten: "Massas Beziehung zu Ferrari ist interessant. Sein Manager ist Jean Todts Sohn Nicolas und bereits vor einigen Jahren hat der Brasilianer für Ferrari getestet. Sie kennen und verstehen ihn und ich bin sicher, dass das für seine Anstellung den Ausschlag gegeben hat."